Ein Software-Entwickler aus Ägypten, eine Grafik-Designerin aus Portugal und ein Business Development Manager aus Schottland – viele deutsche Startups beschäftigen Mitarbeiter, die aus dem Ausland stammen. Im Schnitt arbeiten Menschen aus fünf unterschiedlichen Nationen zusammen. Das zeigt eine neue Studie des Branchenverbandes Bitkom.
Internationale Mitarbeiter sind bei deutschen Startups gefragt. Sechs von zehn jungen Unternehmen (56 Prozent) beschäftigen Mitarbeiter aus dem Ausland. Das geht aus einer Studie des Bitkom hervor, für die 143 Gründer von deutschen IT- und Internet-Startups befragt wurden.
Je größer und erfolgreicher die Unternehmen sind und werden, desto stärker steigt auch der Anteil der ausländischen Arbeitskräfte: So beschäftigen zehn Prozent der Startups mit ein bis drei Mitarbeitern ausländische Mitarbeiter. Bei Jungunternehmen mit vier bis neun Mitarbeitern ist es jedes zweite (55 Prozent) und mit zehn bis 19 Beschäftigten sind es mit 70 Prozent fast drei Viertel, die auf internationale Arbeitskräfte setzen. Bei größeren Startups ab 20 Mitarbeitern gibt es laut der Studie, kaum eines, das ohne Experten aus anderen Ländern auskommt (96 Prozent).
»Die Startup-Szene in Deutschland ist international orientiert und profitiert davon, dass viele gut ausgebildete und motivierte Menschen von überall auf der Welt hier leben und arbeiten wollen«, erklärt Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp. Ein großes Problem für viele Startups seien immer noch die bürokratischen Hürden und die langwierigen Prozesse bei der Einstellung von Mitarbeitern aus Nicht-EU-Ländern. Derzeit beschäftigten 39 Prozent der Startups Mitarbeiter aus dem nicht-europäischen Ausland. Im Schnitt arbeiten dabei Menschen aus fünf unterschiedlichen Nationen zusammen. Bei großen Startups ab 20 Mitarbeitern sind es neun Nationen.
Aus der Bitkom-Studie geht zudem hervor, dass 57 Prozent der Gründer der Auffassung sind, dass die Flüchtlingsdebatte in Deutschland keinen Einfluss auf die Personalplanung hat. Jeder fünfte Gründer (21 Prozent) ist der Meinung, dass Deutschland sich international in der Flüchtlingsdebatte als weltoffenes Land gezeigt hat. Dadurch sei es einfacher geworden, ausländische Mitarbeiter zu gewinnen. Nur acht Prozent gehen davon aus, dass Demonstrationen gegen Flüchtlingsunterkünfte oder Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien die Rekrutierung ausländischer Mitarbeiter erschwert haben. »Startups stehen für Internationalität. Englisch ist in vielen Startups die gängige Arbeitssprache. Welchen Pass ein Mitarbeiter hat, ist da völlig unerheblich«, erläutert Veltkamp.