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Relikt aus alten Zeiten der Telekommunikation

Zu wenig, zu spät: Behördenrufnummer 115

Autor:Lars Bube • 9.7.2018 • ca. 0:40 Min

Inhalt
  1. Die Telefonauskunft hat es schwer
  2. Von 100 auf 10 Millionen Anfragen pro Jahr
  3. Zu wenig, zu spät: Behördenrufnummer 115

»Die Politik hat sich viel zu spät Gedanken darüber gemacht, was man mit diesem alten Kanal machen könnte, so dass er den Bedürfnissen der Bürger wieder entspricht«, sagt Kommunikationsforscher Pöhls. Ein guter Ansatz war aus seiner Sicht die Einrichtung der Behördenrufnummer 115, mit der Bürger einen direkten Draht zu den Kommunen haben und vor allem Verwaltungsfragen zu Reisepass, Wohnung oder Auto stellen können. Doch am Ende sei auch diese Maßnahme angesichts der rasant fortschreitenden Digitalisierung zu spät. »Die Nutzungsdaten sind lächerlich«, sagt Pöhls, »und die Nummer ist gar nicht flächendeckend in allen Ländern eingerichtet.«

Auch die Telekom hat nach Möglichkeiten gesucht, um die Auskunft wieder attraktiver zu machen. »Es wurden diverse neue Angebote wie Hotel-, Mietwagen- oder Gastankstellensuchen getestet, die sich aber wirtschaftlich nicht abbilden ließen«, heißt es. Die klassische Telefonauskunft wird den Menschen trotzdem noch eine Weile erhalten bleiben - als nostalgische Erinnerung an eine andere Zeit.