37 Prozent der Deutschen haben bereits einen digitalen Sprachassistenten wie Siri oder Google Assistant verwendet. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage. Mangelnde Verwendungsmöglichkeiten verhindern allerdings ein noch höheres Interesse.
Mehr als 70 Prozent der Deutschen wissen, was ein digitaler Sprachassistent ist. Allerdings haben bislang nur 37 Prozent diese Möglichkeit der Gerätesteuerung ausprobiert. Das hat das Hamburger Marktforschungsinstitut Splendid Research im Rahmen einer repräsentativen Umfrage ermittelt. Vor allem auf dem Smartphone vorinstallierte Sprachassistenten werden gut angenommen. Apples Siri und der Google Assistant sind mit jeweils 15 Prozent Nutzern die beliebtesten Eingabehilfen der Deutschen.
Mit dem Einsatz der digitalen Sprachassistenten wollen sich die Nutzer vor allem Mühe und Zeitaufwand beim manuellen Tippen ersparen. 67 Prozent verwenden die Spracheingabe für das Schreiben von Nachrichten, gefolgt von der Suchmaschinennutzung mit 65 Prozent und dem Abspielen von Musik mit 62 Prozent. Andere Eingabemöglichkeiten werden aber noch lange nicht verdrängt: Siri, Google Assistant, Cortana und Alexa werden von deutlich mehr als der Hälfte ihrer Nutzer ein bis drei Mal pro Woche verwendet.
Bei der Frage nach dem Anschaffungsgrund geben 54 Prozent der Nutzer an, der Sprachassistent sei bereits auf dem Smartphone vorinstalliert gewesen. 22 Prozent sind Technik-Pioniere und interessieren sich für das Konzept der Spracheingabe beziehungsweise die innovative Technologie dahinter.
Jeder Zweite, der keine digitalen Sprachassistenten verwendet, begründet das mit dem Fehlen sinnvoller Verwendungsmöglichkeiten. Jeder Vierte hat Datenschutzbedenken und lehnt die Helfer deshalb ab. Jede fünfte Frau, aber nur jeder zehnte Mann findet es außerdem unheimlich, mit Geräten zu kommunizieren.
Für die Verwendung von Smartspeakern wie Echo von Amazon und Google Home interessieren sich bislang nur wenige. Auch das Kaufpotenzial für Smartspeaker ist sehr gering: nur etwa zwei Prozent der Nicht-Nutzer halten es für wahrscheinlich, sich im Jahr 2018 ein solches Gerät zuzulegen. Dabei hätte Amazon mit dem Echo klar die höchste Präferenz: zwei Drittel können sich vorstellen, das Gerät zu kaufen, ein Drittel zieht Google Home in Betracht, der Apple HomePod kommt für jeden Zehnten in Frage. »Wie schnell die Verbreitung des Internets der Sprache zunimmt, wird davon abhängen, ob bedürfnisorientierte Verwendungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen«, sagt Carina Krämer, Studienleiterin von Splendid Research. Das Sicherheitsbedürfnis unter den Bundesbürgern sei beispielsweise enorm hoch. Deshalb ist Krämer überzeugt: »Ein Smartspeaker mit der die Fähigkeit, Räume zu überwachen und den Besitzer zu alarmieren, könnte äußert erfolgreich sein.« Die Studie ist kostenlos online www.splendid-research.com/studie-digitale-sprachassistenten erhältlich.