Obwohl die Schwachstellen des Domain-Name-Systems (DNS) des weltweiten Internet seit Jahren bekannt sind und entsprechende Angriffe laufend berichtet werden, nehmen Organisationen mit einer Internetpräsenz die Bedrohungen nach wie vor nicht ernst genug. Zu diesem Ergebnis kommt die 6. Studie zum Thema Sicherheit von DNS-Infrastrukturen, die von Infoblox und der Measurement Factory vorgelegt wurde.
Der Report zeigt, dass trotz der in diesem Jahr um 340 Prozent gestiegenen Implementierungen von DNSSEC, einer Erweiterung von DNS, mittels der die Authentizität und Integrität von DNS-Transaktionen gewährleistet werden kann, die Zahl der insgesamt gesicherten Internetzonen lediglich bei 0,02 Prozent liegt. Dies indiziert, dass die meisten Unternehmen mit Internetpräsenzen gegenüber Angriffen gefährdet sind.
DNS-Server sind essentielle Elemente der Netzwerk-Infrastruktur, indem sie Domain-Namen wie „Yahoo.com" auf IP-Adressen wie „66.94.234.13" umsetzen und damit Internet-Anfragen zu der gewünschten Lokation dirigieren. Die Auflösung der Domainnamen ist notwendig für alle internetbezogenen Anfragen aus Web-Browsern, E-Mail oder E-Commerce bis hin zum Cloud-Computing.
Wird das DNS-System einer Organisation durch Angriffe kompromittiert, können die Folgen verheerend sein. Sie reichen vom Ausfall der eigenen Webpräsenz, der Unmöglichkeit für Mitarbeiter, Web-Services zu nutzen oder - vielleicht am gefährlichsten - der Umleitung von Webanfragen oder E-Mails zu betrügerischen Seiten mit der Folge von Datenverlust, dem Diebstahl von Identitäten, Betrug beim Internethandel und vielem mehr.
„Die diesjährigen Ergebnisse in Verbindung mit kürzlich berichteten Netzausfällen etwa bei Rollingstone.com oder Comcast sollten allen Unternehmen mit einer Internetpräsenz ernsthaft zu denken geben", kommentierte Cricket Liu, Vice President of Architecture bei Infoblox und Autor verschiedener Buchtitel. „Trotz der Jahre, in denen Schwachstellen des Domain-Name-Systems (DNS) beschrieben und entsprechende Netzausfälle in Verbindung mit DNS veröffentlicht wurden, nehmen viele Unternehmen die DNS-Sicherheit auf die leichte Schulter. Wir haben nicht annähernd erreicht, was erforderlich ist, um Hacker davon abzuhalten, verheerende Schäden anzurichten. 2011 muss das Jahr von DNSSEC werden."