In den bayerischen Bergen sind Seilbahnen gang und gäbe, vielleicht bald auch in der Landeshauptstadt München? Die Idee wurde zumindest von der Politik begeistert aufgenommen.
Geht es um Verkehrskonzepte der Zukunft, wird meist schnell über autonome Automobile oder gar Flugtaxis diskutiert. Viel naheliegender – und in südamerikanischen Städten wie La Paz und Rio de Janeiro bereits bestens etabliert – sind Seilbahnen. Die Technik ist ausgereift und umweltfreundlich, pro Stunde lassen sich einige tausend Passagiere befördern. Und die Kosten sind, verglichen mit dem Bau von Tunneln oder Magnetschwebebahnen, überschaubar. Kein Wunder, dass die Idee im staugeplagten München gut ankommt.
Dort haben Oberbürgermeister Dieter Reiter und die bayerische Verkehrsministerin Ilse Aigner ein derartiges, von der Schörghuber Unternehmensgruppe vorgeschlagenes Projekt vorgestellt. Es soll die im Nordosten der Stadt liegende Studentenstadt über Schwabing Nord in gerader Linie mit dem Oberwiesenfeld am Nordende des Olympiaparks verbinden. Auf der etwa 4,5 Kilometer langen Strecke verkehren sonst nur Busse, die oft im Stau stehen – alternativ zu einer U-Bahn-Fahrt stadteinwärts bis zur Münchner Freiheit und anschließend wieder stadtauswärts.
Die Seilbahn könnte in etwa 50 bis 60 Meter Höhe verkehren und bei einer Geschwindigkeit von acht Metern pro Sekunde und 32 Personen pro Kabine insgesamt 4.000 Menschen pro Stunde und Richtung transportieren. Die Kosten werden auf 50 Millionen Euro geschätzt. OB Reiter sprach von einer »spannenden Idee«, Verkehrsministerin Aigner zeigte sich »begeistert«. Der Vorschlag soll nun geprüft und dem Stadtrat vorgelegt werden.