In Cottbus ist das bundesweit erste Telemedizin-Netzwerk zur Versorgung von kardiologischen Hoch-Risikopatienten gestartet. Die Medizin- und Informationstechnik haben die Deutsche Telekom und die Firma Getemed Medizin- und Informationstechnik aufgebaut.
Durch die TeleMedizinZentren am Cottbuser Klinikum sowie am Städtischen Klinikum in Brandenburg/Havel – dem zweiten Standort des Telemedizin-Netzwerkes – sollen künftig Hoch-Risikopatienten mit chronischer Herzschwäche rund um die Uhr aus der Ferne medizinisch betreut werden.
Für die Realisierung des gemeinsam mit der Berliner Charité entwickelten Versorgungsangebotes, mit dem bis zu 500 Patienten betreut werden sollen, haben die Deutsche Telekom und die Getemed Medizin- und Informationstechnik in Teltow in den vergangenen Wochen die technische Infrastruktur installiert. Das Projekt war mit 1,53 Millionen Euro aus Mitteln des Konjunkturpaketes II, und damit aus Mitteln des Bundes und des Landes, gefördert worden. Dieses erste umfassende telemedizinische Projekt im Rahmen der Patientenversorgung soll helfen, belastende Doppeluntersuchungen und teure Krankenhausaufenthalte zu vermeiden sowie die Lebensqualität der Hoch- und Höchstrisiko-Herzpatienten zu verbessern.
Nach dem offiziellen Startschuss für das Telemedizin-Netzwerk werden ab sofort die niedergelassenen Kardiologen informiert. Sie werden ebenso wie Hausärzte eng in das Projekt eingebunden. Zusammen mit dem Cottbuser und dem Brandenburger Klinikum werden die ambulanten Fachärzte für das neue Programm geeignete Patienten ansprechen und zur Teilnahme vorschlagen. Die ersten Teilnehmer werden beginnend ab diesem Herbst mit den telemedizinischen Geräten zu Hause ausgestattet.
Die Deutsche Telekom sieht den Bereich Telemedizin als wichtiges, wachsendes Standbein an, was auch der Einstieg bei dem Telemonitoring-Spezialisten Body Tel im Frühjahr 2011 zeigt (CRN berichtete). »Das flächendeckende Netz in Brandenburg ist ein Meilenstein für die Telemedizin in Deutschland. Die Deutsche Telekom zeigt in dem Projekt, was Informations- und Kommunikationstechnik im Gesundheitswesen leisten kann«, sagt Axel Wehmeier, Leiter Konzerngeschäftsfeld Gesundheit. Eine sichere Vernetzung, gekoppelt mit der elektronischen Patientendokumentation und IT-gestützte Behandlungsprozesse sei das Kernstück der Telemedizin und sorge für mehr Patientensicherheit und eine post-stationäre Versorgung. Auch Hilfe in häuslichen Notsituationen könne so geleistet werden.