Interview: So landen Sie unbeschwert in der Wolke

18. Oktober 2010, 15:19 Uhr | Claudia Rayling
© Colt

Branchenexperten zufolge wird der Umsatz mit Cloud-Computing in Deutschland von aktuell 1,14 Milliarden Euro bis 2015 auf rund 8,2 Milliarden Euro steigen – das bedeutet ein jährliches Wachstum von 48 Prozent. Der Bitkom betont im Zuge dessen die hohe standortpolitische Bedeutung der Technologie. Cloud-Computing ist längst Realität in deutschen Unternehmen. Und trotzdem: die noch größte Hemmschwelle ist die mangelnde Transparenz.

funkschau sprach mit Michael Heuer, General-Manager Managed-Services bei Colt, über Potenzial, Risiken, Gegenwart und Zukunft von Cloud Computing.

Von Claudia Rayling

funkschau: Herr Heuer, wie unterscheidet sich Cloud-Computing von traditionellem Outsourcing?

Michael Heuer: Beim Cloud-Computing als Managed-Service macht ein Anbieter komplexe Leistungen - wie die Bereitstellung von Applikationen, Rechenleistung oder Speicherkapazität - nach Bedarf verfügbar, ohne dass dedizierte Ressourcen zum Einsatz kommen. Dies führt zu einer enormen Flexibilität - in operativer wie wirtschaftlicher Hinsicht. Wie bei allen Managed-Services profitiert der Kunde zudem von im Vergleich zu Outsourcing kurzen Vertragslaufzeiten und einer engen Zusammenarbeit zwischen Dienstleister und Kunde.

funkschau: Wie lassen sich die Begriffe „Enterprise-Cloud" und „Private-Cloud" voneinander abgrenzen?

Heuer: Im Cloud-Computing-Umfeld herrscht derzeit noch einige Begriffsverwirrung. Die Definition des US-amerikanischen National Institute of Standards and Technology (NIST) bringt jedoch Licht in den Begriffsdschungel: Die „Private-Cloud" greift demnach auf eine Infrastruktur zurück, die ausschließlich für ein einziges Unternehmen betrieben wird - was auch Server außerhalb des Unternehmens einschließt, die von einem externen Dienstleister betrieben werden. Das Gegenteil ist die „Public-Cloud", bei der die Öffentlichkeit oder eine große Gruppe von Unternehmen auf eine Infrastruktur zugreifen kann, die ein Anbieter zur Verfügung stellt. Welches dieser Modelle sich anbietet, hängt von der jeweiligen konkreten Anforderung des Unternehmens ab. Das „hybride" Modell, so wie es vom NIST definiert wird, kommt unserem Begriff der „Enterprise-Cloud" am nächsten. Wir verstehen darunter Cloud-Dienste, die interne und externe Services kombinieren und für die Geschäftsanforderungen unterschiedlicher Unternehmen bereitgestellt werden können, so dass sich die Kunden in Ruhe auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Solche Dienste bieten wir innerhalb unserer Enterprise-Cloud-Platform an und machen sie über unser geschlossenes Netzwerk verfügbar.


  1. Interview: So landen Sie unbeschwert in der Wolke
  2. Transparenz schaffen!
  3. Individualität hat Priorität!

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