Internet of Things

IT als Basis von IoT

27. September 2019, 12:29 Uhr | Autor: Subbu Iyer / Redaktion: Diana Künstler
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Worauf CIOs bei IoT-Initiativen achten sollten.

IoT-Initiativen erlauben es Unternehmen, umfassende Daten in Echtzeit zu sammeln und auch zu analysieren, damit Systeme schneller reagieren können. So kann ein Hersteller beispielsweise seine Produkte mit IoT-Sensoren erweitern, um damit Performance-Daten zu erhalten, Probleme zu erkennen oder Verbesserungen zu planen. Auf diesem Prinzip basiert etwa Predictive Maintenance, also vorausschauende Wartung. Doch es gibt eine andere Seite der Medaille: Wenn Unternehmen Internet-of-Things-Initiativen zum ersten Mal umsetzen, hat dies unbestreitbare Auswirkungen. Die Infrastruktur wird komplexer, es beeinträchtigt die Integrationen mit anderen Systemen und einige mehr. CIOs und ihre Teams sollten deshalb IoT-Technologien implementieren und die operativen Prozesse des neuen Systems verantworten. Leider ist das laut Gartner oft nicht der Fall: 59 Prozent der IoT-Initiativen werden komplett ohne die IT-Abteilung geplant oder die IT wird erst einbezogen, wenn grundlegende Entscheidungen bereits getroffen wurden.

Die IT sollte sich wieder stärker einmischen, um diese IoT-Projekte zum Erfolg zu führen. Sie sollte dabei eng mit allen Beteiligten zusammenarbeiten, um rechtzeitig von derartigen Initiativen zu erfahren. Nur so ist zu beurteilen, ob die IT-Infrastruktur den neu entstehenden Anforderungen gewachsen ist. Den folgenden Aspekten sollten sich CIOs bei anstehenden IoT-Projekten bewusst sein.

IoT-Initiativen steigern die Anforderungen an das WAN

Viele IoT-Initiativen scheitern an den gesteigerten Anforderungen an Wide Area Networks (WANs). Laut einer Gartner-Studie werden im Jahr 2020 20 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden. Die wachsende Zahl der Geräte und Sensoren steigert den Netzwerk Traffic erheblich und macht traditionelles Multiprotocol Label Switching (MPLS) zum Flaschenhals, weil es nicht für Netzwerk-Aktivitäten in diesem Umfang ausgelegt ist. Darunter leidet wiederum die Anwendungs Performance, was negative Folgen für Produktivität und Umsatz haben kann. Manche versuchen diese Kapazitätsengpässe mit LTE oder Breitbandinternet zu umgehen. Was auf den ersten Blick wie eine gute Idee klingt, hat erhebliche Nachteile: Die dafür nötigen Router und Tools machen dieses hybride Netzwerk unnötig komplex, sobald die Vielzahl verschiedener IoT-Geräte damit verknüpft ist.

Software Defined WAN (SD WAN) verhindert diese Komplexität. Anders als traditionelle Infrastruktur sendet SD WAN den Traffic automatisch über die effizienteste, verfügbare Route – unabhängig von der Art der Verbindung. Damit liefert SD WAN die nötige, nahtlose Konnektivität für erfolgreiche IoT Installationen und macht das Netzwerk zukunftssicher. Außerdem liefert SD-WAN eine zentrale Management-Konsole, mit der Administratoren neue Services, Richtlinien oder sogar Niederlassungen schneller aufsetzen können.

Edge Computing ist ideal für Datenanalysen in Echtzeit
Die Cloud erleichtert die Digitalisierung. Das gilt besonders für Geschäftsanalysen, Archivierung und einen vereinheitlichten Zugriff. Doch bei datenintensiven Anwendungen oder Auswertungen vorhandener Daten eignet sich Edge Computing wegen der geringen Latenz wesentlich besser. Als Beispiel dient ein IoT-System in der Produktion: Das System ist so programmiert, dass es die Produktion automatisch stilllegt, wenn Sensoren melden, dass die Mindestqualität nicht eingehalten wird. Wenn jedoch Latenzen zu groß sind und die Sensoren deshalb die Information nicht rechtzeitig übertragen, läuft die Produktion der unzureichenden Einheiten weiter. Das verlängert Ausfallzeiten und steigert die Kosten. Das Unternehmen braucht mehr Rechen Power für die Niederlassung, um Daten doch in Echtzeit zu verarbeiten und solche Vorfälle zu vermeiden.

Mehr Rechenleistung bedeutet in einer traditionellen Infrastruktur: Es wird sehr teuer und dazu noch schwierig zu verwalten. Anders mit Edge Computing, das eine schlanke, zugleich leistungsstarke Infrastruktur ermöglicht. Mit Edge Computing greifen die Nutzer auf eine Infrastruktur zurück, die Millionen relevanter Datenpunkte aufnehmen, verarbeiten und analysieren kann. Das minimiert Zeit und Kosten für den IoT Traffic in die Cloud.

Viele neue Sicherheitsbedrohungen
2018 verursachten ungesicherte IoT-Geräte oder  Anwendungen laut Ponemon Institute 26 Prozent der Sicherheitsverletzungen. Diese Zahl hat sich im Vergleich zu 2017 verdoppelt. Das hat verschiedene Ursachen: Es sind immer mehr IoT-Geräte im Einsatz und oft fehlt es an den nötigen Sicherheitsmaßnahmen. Hacker nutzen zudem aus, dass die Geräte vernetzt sind – was den Zugriff auf Netzwerke und Daten erlaubt. Hinzu kommt: Die Daten für die unmittelbare Nutzung werden womöglich zeitweise außerhalb der sicheren Cloud oder des Rechenzentrums abgelegt, was einen Verlust oder Diebstahl noch wahrscheinlicher macht. Sicherheitsverletzungen können dem Ansehen eines Unternehmens und damit der Kundenbindung ernsthaft schaden. An dieser Stelle hilft eine Kombination aus SD-WAN und Edge Computing: Zum einen definieren die Anwender über SD-WAN die Regeln im Netzwerk mit wenigen Klicks so, dass die IoT-Geräte keinen Kontakt mit anderen Apps, Geräten oder Systemen haben. So ist der Zugriff leichter zu kontrollieren, was den Umfang der Angriffe von vornherein begrenzt. Ein weiterer Vorteil: Ein Vorfall durch einen Anwenderfehler wird unwahrscheinlicher.

Subbu Iyer, Riverbed Technology
Subbu Iyer ist CMO bei Riverbed Technology.
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Zum anderen verringern Edge-Architekturen die Menge der Daten außerhalb des sicheren Datenspeichers, da nur aktive Daten im IoT Edge vorliegen. Das heißt: So wenig Daten wie möglich sind für die kürzest mögliche Zeit verwundbar. Zugleich werden vollständige Kopien unmittelbar an einem sicheren Ort aktualisiert. An dieser Stelle zeigt sich noch ein weiterer Vorteil: Regelmäßige Backups geben dem Unternehmen zusätzliche Wiederherstellungspunkte, falls der IoT Service ausfällt.

Investieren, um zu profitieren
CIOs haben einen Blick auf das große Ganze und auch auf mögliche Hürden: IoT-Initiativen können bei ihrer Einführung für Störungen sorgen – vielleicht steigt die Komplexität, vielleicht steigt die Latenz. Doch gerade, weil sie den Blick auf das große Ganze haben, sollten CIOs die anderen Beteiligten von Beginn an mit ins Boot holen. So können sie alle davon überzeugen, wie wichtig eine moderne, intelligente Infrastruktur ist, um derartige Initiativen zu unterstützen. Investments in Technologien wie SD-WAN sind nötig, wenn Unternehmen von den Vorteilen des IoT profitieren wollen.


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