DIN/DKE veröffentlichen aktualisierte Normungs-Roadmap für Industrie 4.0

Normierung: Kommunikation und Mensch im Umfeld von Industrie 4.0

3. November 2015, 6:23 Uhr | LANline/jos

Für die erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0 sind Normen und Standards ein wesentlicher Faktor. Sie stellen die gemeinsame Sprache dar, die dafür sorgt, dass unterschiedlichste Systeme verlässlich und effizient zusammenwirken. Welche Standards bereits existieren und wo noch Bedarf ist, stellt die aktualisierte Normungs-Roadmap Industrie 4.0 vor, die DIN und DKE gerade veröffentlicht haben. Wesentliche Empfehlungen aus der ersten Version sind danach bereits umgesetzt. Inhaltliche Schwerpunkte der zweiten Ausgabe sind die Themen "Mensch in der Industrie 4.0", "Kommunikation" und "Sicherheit".

Die nationale Normungsorganisation DIN und die DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE), verantwortlich für die elektrotechnische Normung, haben soeben die aktualisierte Normungs-Roadmap Industrie 4.0 veröffentlicht. Sie enthält eine Übersicht über bereits vorhandene Normen und Standards im Bereich von Industrie 4.0. Zudem gibt sie basierend auf dem identifizierten Normungsbedarf Handlungsempfehlungen. Die Normungs-Roadmap Industrie 4.0 spiegele die Anforderungen der im Hinblick auf Normen und Standards wider. An der Erarbeitung waren Vertreter aus der Industrie, von Verbänden und aus Wissenschaft und Forschung beteiligt.

„Die Normungs-Roadmap ist ein lebendes Dokument, das ständig den aktuellen Entwicklungen entsprechend weiterentwickelt wird“, so Dr. Günter Hörcher, Leiter des DIN/DKE-Arbeitskreises Normungs-Roadmap Industrie 4.0 und Leiter der Forschungsstrategie beim Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA. So wurden zahlreiche Empfehlungen aus der ersten Version der Roadmap, die im November 2013 erschien, bereits umsetzt. Ein Beispiel: das Referenzarchitekturmodell RAMI 4.0. Es bildet einen dreidimensionalen Rahmen, in dem die Normungsaktivitäten aller beteiligten Branchen verortet und miteinander in Beziehung gesetzt werden können.

RAMI 4.0 erlaube die schrittweise Migration aus der heutigen Welt in die Industrie-4.0-Welt und vereinfache die Kooperation und Kommunikation der verschiedenen Branchen in Sachen Standardisierung. Das Modell wird als DIN SPEC 91345 voraussichtlich Anfang 2016 sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache veröffentlicht und dann in die internationale Normung eingebracht.

Die wichtigste und kritische Neuerung der Systeme der Industrie 4.0 gegenüber den Systemen der heutigen Automatisierungstechnik ist die intensive Nutzung offener Kommunikationssysteme, das heißt nicht nur des Internets, sondern auch beispielsweise von Funk und Mobiltelefonie. Neben Fragen der weltweiten Interoperabilität aller Kommunikationspartner und der Verfügbarkeit der Datennetze gelte es dabei besonders die Informationssicherheit zu gewährleisten. Dazu spricht die Roadmap Empfehlungen aus.

Flexible und anpassungsfähige Produktionssysteme bieten zudem zahlreiche Chancen, Arbeit besser und menschengerecht zu gestalten. Der Mensch bedient nicht wie bisher die Maschine, sondern Mensch und Maschine werden in Zukunft ebenbürtiger und intuitiver zusammenarbeiten. In einem eigens zu diesem Thema organisierten Workshop diskutierten Experten Chancen und auch Risiken dieser neuen Art der Zusammenarbeit. Die erarbeiteten Handlungsempfehlungen sind ebenfalls Bestandteil der Normungs-Roadmap.

Bereits im November 2013 veröffentlichten DIN und DKE die erste Ausgabe der Normungs-Roadmap Industrie 4.0. Die Normungs-Roadmap ist Bestandsaufnahme, Wegweiser und Mittel der Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren aus Automatisierungstechnik, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Produktionstechnik. Im Februar 2014 haben DIN und DKE den Steuerkreis Industrie 4.0 gegründet. Vier Arbeitskreise bearbeiten Teilaspekte wie Funktechnik, Normungsprozesse und Anwendungsszenarien und nicht zuletzt die Weiterentwicklung der Normungs-Roadmap. Die darin enthaltenen Erkenntnisse bringen DIN und DKE in die Plattform Industrie 4.0 unter der Leitung der Bundesministerien für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie für Bildung und Forschung (BMBF) ein. Darüber hinaus haben DIN und DKE das Thema auf die internationale Ebene bei den Normungsorganisationen ISO und IEC gehoben.

Der VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik) ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen, 8.000 Studierende, 6.000 Young Professionals) und 1.200 Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Die vom VDE getragene DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE) erarbeitet Normen und Sicherheitsbestimmungen für die Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Sie vertritt die deutschen Interessen im Europäischen Komitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC) und in der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC).

Die Roadmap ist erhältlich unter www.dke.de/RoadmapI40-Version2.

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