Trotz aller politischen Beschwörungen des Breitbandausbaus hängt Deutschland im internationalen Vergleich der typischen Downloadraten über das Mobilfunk- und Festnetz weiterhin im Mittelfeld fest.
Glaubt man der deutschen Politik, arbeitet sie seit rund zehn Jahren unter Hochdruck am Ausbau der Breitbandnetze, um Industrie und Bürgern eine konkurrenzfähige Verbindung mit der globalen Onlinewelt zu bieten. Doch die Mantra artige Wiederholung der hehren Ziele alleine reicht nicht, um tatsächlich auch in der Praxis Verbesserungen herbeizuführen. In Wahrheit ist die hiesige digitale Infrastruktur im internationalen Vergleich allenfalls Mittelmaß. Dass Funklöcher und Schneckentempo-DSL die Digitalisierung im Land nicht nur gefühlt ausbremsen, zeigt eindrücklich der monatliche globale Speedtest-Index, der real gemessene Verbindungsgeschwindigkeiten vergleicht. Schon seit Jahren liegt Deutschland hier nur im Mittelfeld und verliert zunehmend den Anschluss an die Weltspitze, die ihre Netze tatsächlich so emsig ausbaut und beschleunigt, wie es hierzulande nur von wechselnden Verantwortlichen versprochen wird.
Aktuell liegt etwa das deutsche Mobilfunknetz mit durchschnittlich 32,56 Mbit pro Sekunde im Download nur auf Rang 45. Das ist immerhin etwas mehr als der weltweite Durchschnitt von 26,96 Mbit pro Sekunde, aber weniger als in vermeintlichen digitalwirtschaftlichen Entwicklungsländern wie Rumänien (35,80), Türkei (36,46), Libanon (38,53) oder auch Griechenland (44,35). Besser machen es da die meisten unserer europäischen Nachbarn wie Österreich (43,70), Dänemark (48,68), die Tschechische Republik (50,47) oder die Niederlande (61,75). Der Spitzenkandidat Norwegen (65,41) bringt es sogar beinahe auf die doppelte durchschnittliche Geschwindigkeit wie Deutschland.
Dass auch das immer wieder gerne vorgebrachte Argument der größeren Fläche Deutschlands eher eine faule Ausrede ist, beweist unter anderem Frankreich, mit einer durchschnittlichen mobilen Download-Rate von 45,76 Mbit pro Sekunde im Mobilfunknetz.