Siemens Enterprise Communications streicht 660 Stellen in Deutschland – das entspricht etwa jedem sechsten Job. Betroffen ist vor allem die Konzernzentrale in München.
Siemens Enterprise Communications (SEN) plant, weltweit rund 800 Stellen zu streichen. In Deutschland werden der Maßnahme rund 660 Stellen zum Opfer fallen, weitere 150 Arbeitsplätze wird der Telekommunikationsanbieter in den USA streichen. Den Personalabbau hat SEN am Montag offiziell bestätigt.
Gestrichen werden bei SEN vor allem Funktionen in der Zentrale, in einem geringeren Umfang auch Vertriebs- und Servicejobs. Bei der Netzwerktochter Enterasys, die SEN 2008 übernommen hat, sollen dagegen keine Stellen wegfallen.
Nach Angaben von SEN soll der Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen. Unternehmensführung und Gesamtbetriebsrat haben offenbar bereits einen Interessenausgleich und einen Sozialplan ausgehandelt. Mitarbeitern, deren Arbeitsplatz gestrichen wird, soll demnach eine Abfindung oder der Übertritt in eine Auffanggesellschaft angeboten werden. Bereits in der laufenden Woche sollen offenbar erste Gespräche mit Mitarbeitern geführt werden. Abschließen möchte SEN den Personalabbau bis zum 1. Juli.
Offiziell begründet Siemens Enterprise Communications den Personalabbau mit dem Ziel, die eigene Stellung im Wettbewerb zu stärken. Branchengerüchten zufolge liegen allerdings die aktuellen Geschäftszahlen deutlich unter den Erwartungen, weswegen der Personalabbau erforderlich sei. Zudem dürften auch die Prognosen für die weitere geschäftliche Entwicklung problematisch sein.