Überhöhte Roaming-Gebühren

Telefónica droht Zwangsgeld

20. Juni 2016, 11:07 Uhr | Folker Lück
Telefonica-Firmengebäude in Düsseldorf.

O2- und Base-Kunden zahlen teilweise deutlich zu hohe Roaming-Gebühren. Davon geht die Bundesnetzagentur aus. Sie droht dem Mutterkonzern Telefónica Deutschland deshalb mit einem Bußgeld.

Deutschlands größtem Mobilfunkanbieter steht einem Bericht der Düsseldorfer Tageszeitung Rheinische Post zufolge Ärger ins Haus: Die Bundesnetzagentur verlangt von Telefónica Deutschland, nicht länger zu hohe Gebühren für das mobile Telefonieren und Surfen im EU-Ausland zu verlangen. O2- und Base-Nutzer zahlen demnach nach Einschätzung der Netzagentur teils deutlich überhöhte Roaming-Gebühren. Nutzer älterer Flatrate-Tarife müssen angeblich einen Zuschlag von 20 Cent je Telefonminute zahlen. Der Telekommunikationskonzern müsse die Vorgaben der EU für die maximale Grenze der Roaming-Zuschläge einhalten.

Die Bundesbehörde will Telefónica deshalb jetzt »unter Androhung eines Zwangsgeldverfahrens schriftlich auffordern, die Verordnungskonformität unverzüglich herzustellen«, erklärte ein Sprecher der Bundesnetzagentur und bestätigte damit den Bericht der Rheinischen Post.

Ein Konzernsprecher von Telefónica sagte, das Unternehmen sei im Gespräch mit der Bundesnetzagentur. Nach Angaben der Rheinischen Post dauern die Verhandlungen der Bundesnetzagentur mit dem Unternehmen bereits sechs Wochen an.

Mobilfunkanbieter dürfen seit Ende April 2016 im EU-Ausland nur noch maximal sechs Cent pro Telefonminute, zwei Cent pro SMS oder sechs Cent pro Megabyte Datenvolumen aufschlagen. Die genannten Preise gelten inklusive Mehrwertsteuer. Vom 15. Juni 2017 an sollen die Roaming-Gebühren im EU-Ausland komplett wegfallen.


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