Der Weg ist frei für einheitliche Handy-Ladegeräte. Die EU hat die Standards festgelegt, nun kann die Industrie mit der Produktion beginnen. Die Verbraucher sparen so Geld und schonen die Umwelt.
Das neue Jahr beginnt mit einer guten Nachricht für Handynutzer: Die lang ersehnten Universal-Ladergeräte kommen. Schon in den nächsten Monaten sollen sie in den Geschäften liegen, versprach die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel. Die nötigen Standards seien bestimmt, die Produktion könne anlaufen. »Jetzt ist es Zeit für die Industrie, sich zu der Abmachung zu bekennen und mit dem Verkauf von Mobiltelefonen für das neue Ladegerät zu starten«, sagte Industriekommissar Antonio Tajani laut Mitteilung.
Die Kommission hofft vor allem auf sinkende Preise und weniger Müll. »Es ist eine echte Win-win-Situation«, freute sich der Italiener. Bislang mussten Verbraucher in der Regel mit jedem Handy ein neues Ladegerät kaufen. Bei den einen passt nur ein dünner, länglicher Metallstift. Andere Modelle brauchen einen breiten Stecker mit vielen kleinen Kontakten.
Mit dem Wirrwarr soll nun EU-weit Schluss sein - darauf hatten sich Brüssel und 13 führende Handy-Hersteller schon 2009 geeinigt. Doch die zuständigen Behörden brauchten zwei Jahre, um die Vorgaben anzupassen. Das Standard-Ladegerät kommt etwa ein Jahr später als ursprünglich geplant.
Die Lösung: Ein Micro-USB-Stecker, der jedoch nur in Mobiltelefone mit entsprechendem Anschluss passt. Dieser ist heute in vielen Handys eingebaut, um etwa Fotos herunterladen zu können. Die EU-Kommission geht davon aus, dass die meisten Mobiltelefone von 2011 an entsprechend ausgestattet sein werden. Den speziellen USB-Anschluss gibt es zum Beispiel auch an einigen Digitalkameras.