Ärger wegen Umstellung auf All-IP

Verbraucherzentralen schalten sich ein

2. Juni 2015, 9:38 Uhr | Elke von Rekowski
Die wachsende Zahl an Kundenbeschwerden zum Thema All-IP ruft jetzt die Verbraucherzentralen auf den Plan (Foto: © Bobo - Fotolia.com).
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Der Ärger bei der Umstellung von Telefonanschlüssen auf IP-Technik ruft jetzt auch die Verbraucherzentralen auf den Plan.

Bis 2018 stellen Telekommunikationsanbieter Telefonanschlüsse auf IP-Technik um. Nicht nur die Telekom, auch andere Anbieter werden nach und nach auf die neue Anschlusstechnik All-IP umstellen. Statt der bisherigen Anschlussleitung mit zwei Leitungen, eine für Telefon und eine für Internet, gibt es dann nur noch eine Datenleitung. Die Umstellung funktioniert allerdings vielfach keinesfalls reibungslos und die Beschwerden verärgerter Kunden häufen sich. Nun haben sich die Verbraucherzentralen eingeschaltet.

Der Vorwurf vieler Kunden: Anbieter reagieren häufig überhaupt nicht auf ihre Beschwerden über Probleme bei der Umstellung auf die neue Anschlusstechnik. Zudem wird die anstehende Umstellung im Zuge einer Tarifänderung vorgenommen. »Das ist nicht akzeptabel. Anbieter müssen Verbraucher ausreichend über die anstehenden Änderungen und Folgekosten informieren, eine Umstellung darf nicht so nebenbei stattfinden«, kritisiert Matthias Wins, Rechtsexperte der Verbraucherzentrale in Rostock. Darüber hinaus erfolge die Umstellung nicht im Rahmen der noch verbleibenden Vertragslaufzeit des aktuellen Vertrages. Stattdessen müsse der Verbraucher neue Verträge mit einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten abschließen oder aber den Anbieter wechseln.

Noch bis zum 10. Juli 2015 sammeln die Verbraucherzentralen deshalb bundesweit Beschwerden zum IP-basierten Anschluss. Die Ergebnisse sollen danach Anbietern und Vertretern aus der Politik vorgelegt werden.


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