Bechtle will restliche PSB-Aktionäre endlich loswerden. Mit seinem ersten Vorhaben, Aktionäre der Bechtle-Tochter PSB aus der Firma zu drängen, ist das Systemhaus gescheitert. Nun starten die Schwaben einen zweiten Versuch.
Mit einem neuerlichen Squeeze-out, also das »Herausdrängen« einer kleinen Minderheit von Aktionären, will Bechtle endlich 100-Prozent an der Tochter PSB erlangen (bislang 98,3 Prozent). Erst dann ist für die Schwaben der Weg frei, PSB von der Börse zu nehmen und damit Kosten der Notierung zu sparen. Ein erster Versuch war vor zwei Jahren gescheitert.
Ein solches Verfahren kann jedoch langwierig werden, da es sich einige Aktionäre zum Sport gemacht haben, Entscheidungen zum »Squeeze-out« mit Eingaben zu blockieren, um schließlich dem entnervten Vorstand still und leise ein Übernahmeangebot mit einem gehörigen Zuschlag abzuringen. Unangenehme Erfahrungen mit Minderheitsaktionären und Aktionärsschützern hatte beispielsweise der Distributor Ingram Micro mit seinem damaligen Beschluss gemacht, die Börsennotierung einzustellen. Wütende Aktionäre konnten in der legendären Hauptversammlung 1998 lediglich unter Einsatz von Polizeikräften nach Mitternacht »gesprengt« werden.