Halbzeit im Glasfaserausbau

Breko-Verband stellt Marktanalyse 2025 vor

14. August 2025, 16:30 Uhr | Sabine Narloch
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Der Glasfaserverband Breko hat heute seine jährliche Marktanalyse vorgestellt. Diese stellt dem Glasfaserausbau in Deutschland ein passables Zeugnis aus: So sei die Ausbauquote auf 52,8 Prozent gestiegen, die Anschlussquote auf 27,3. Die Ergebnisse im Detail.

Mehr als die Hälfte der Haushalte, Unternehmensstandorte und Behörden seien für einen Glasfaseranschluss vorbereitet, so Breko-Präsident Norbert Westfal bei der heutigen Präsentation der jährlichen Marktanalyse. So sei die Glasfaserausbauquote innerhalb der letzten 12 Monate von 43,2 Prozent im Juni 2024 auf 52,8 Prozent im Juni 2025 gestiegen. Damit liegt bei jedem zweiten Haushalt Glasfaser-Internet. Bis zum Jahr 2030, so die Prognose, werde eine Quote von 82 bis 92 Prozent erwartet.

Allerdings: Der Anteil der mit Glasfaser angeschlossenen Haushalte, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen (Homes Connected) liegt bei 27,3 Prozent und damit deutlich niedriger. Im Vergleich zum Vorjahr stieg dieser Anteil aber immerhin um 4,5 Prozentpunkte. Die Studie ist laut den Studienautoren repräsentativ für den deutschen Telekommunikationsmarkt. 

Wie schon in den Vorjahren schlage der Wachstumsschub beim Glasfaserausbau vor allem bei den Wettbewerbern der Deutschen Telekom zu Buche. Sie zeichnen aktuell für 59 Prozent des Glasfaserausbaus in der Fläche (Homes Passed), 71 Prozent der tatsächlich angeschlossenen Gebäude und Wohnungen (Homes Connected) und 74 Prozent der aktiven Glasfaseranschlüsse verantwortlich. 

Trotz positiver Entwicklungen wolle man nicht zu euphorisch sein, so Breko-President Westfal, und vor allem die Politik dürfe sich nicht auf dem Erreichten ausruhen. „Um die Dynamik auch in den nächsten Jahren hochzuhalten, brauchen die Glasfaser ausbauenden Unternehmen Rahmenbedingungen, die Investitions- und Planungssicherheit schaffen und fairen Wettbewerb gewährleisten. Nur so können sie weiter ihren Fokus auch auf die schlecht versorgten und wirtschaftlich schwerer zu erschließenden Gebiete legen – und damit gleichzeitig für eine Entlastung der klammen Staatskassen sorgen, da weniger Mittel für die Gigabitförderung notwendig werden“, so Westfal.

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Breko Marktanalyse
Die Glasfaserausbau- und Glasfaseranschlussquoten im bundesweiten Überblick
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Von Bundesdigitalminister Karsten Wildberger fordert der Breko-Verband insbesondere ein Konzept für den Übergang von Kupfer- auf Glasfasernetze. So sagt Stephan Albers, Geschäftsführer von Breko: „Das anstehende Infrastruktur-Upgrade ist ein Gradmesser für die erfolgreiche Digitalisierung Deutschlands. Wir erwarten ein konkretes Konzept, das regelt, wie der Technologiewechsel von DSL auf Glasfaser wettbewerbsfreundlich und mit größtmöglicher Anbieterauswahl für die Verbraucherinnen und Verbraucher erfolgen wird. Dazu braucht es eine Reform des Telekommunikationsgesetzes, die schnellstmöglich angestoßen werden sollte.”

Nord-Süd-Gefälle bei Glasfaser-Ländervergleich

Studienleiter Professor Dr. Jens Böcker weist bei der Präsentation der Ergebnisse darauf hin, dass die nördlichen Bundesländer führend beim Thema Glasfaser seien. Demnach betrage die Glasfaserausbauquote in Schleswig-Holstein 92,7 Prozent, gefolgt von Hamburg (90,8 Prozent), Bremen (79,7 Prozent) und Sachsen-Anhalt (70,1 Prozent). Das Saarland (23,8 Prozent) und Baden-Württemberg (32,8 Prozent) bilden hier die Schlusslichter.

Den stärksten Zuwachs unter den Flächenländern konnten Niedersachsen und Sachsen-Anhalt für sich verbuchen mit einem Plus von 19,2 beziehungsweise 15,9  Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. 

Bei der Glasfaseranschlussquote liegen Schleswig-Holstein (64,9 Prozent), Brandenburg (47,4 Prozent), Hamburg (47,3 Prozent) und Hessen (35,9 Prozent) vorn. Das Saarland (12,6 Prozent) und Baden-Württemberg (14,8 Prozent) liegen hier am stärksten zurück, aber auch Berlin (18,3 Prozent), Thüringen (20,3 Prozent) und Bayern (22,5 Prozent) haben noch Aufholbedarf.


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