Bei Bechtle hat sich im 2. Quartal 2025 das Geschäft wieder erholt. Vor allem international konnte die Systemhausgruppe stark zulegen. Aber auch in Deutschland zeigen die öffentlichen Kunden wieder mehr Investitionsbereitschaft.
Bei der Bechtle AG hat sich nach einem schwachen ersten Quartal das Geschäft wieder belebt. Der IT-Dienstleister konnte im 2. Quartal 2025 das Geschäftsvolumen um 5,1 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro steigern. Im internationalen Geschäft fiel das Plus fast doppelt so hoch (9,1 Prozent) aus.
Wie in den Vorquartalen kamen starke Wachstumsimpulse insbesondere aus den BeNeLux-Ländern und Großbritannien. Aber auch in Deutschland belebe sich laut Unternehmen die Nachfrage der öffentlichen Kunden langsam. Der insgesamt positive Trend hab sich nach Quartalsende im Juli fortgesetzt. „Wir sind zwar noch von den Wachstumswerten entfernt, die wir uns selbst zum Ziel setzen und zutrauen, befinden uns mit der Entwicklung im zweiten Quartal aber wieder zurück auf dem Wachstumspfad“, erklärt Bechtles Vorstandsvorsitzender Thomas Olemotz.
Beim Umsatz verzeichnete Bechtle konzernweit nur ein schwaches Wachstum von 0,8 Prozent auf 1,49 Milliarden Euro. Das Vorsteuerergebnis (EBT) blieb mit 66,8 Millionen Euro sogar hinter dem Vorjahr (83,8 Millionen Euro) zurück. Allerdings hatte der IT-Dienstleister im Vorjahreszeitraum einen positiven Einmaleffekt in Höhe von 7 Millionen Euro verbucht, der zu einer erhöhten Vergleichsbasis führte. Insgesamt hat sich die Ergebnissituation im Vergleich zum ersten Quartal verbessert.
Der operative Cashflow lag im ersten Halbjahr 2025 bei 24,2 Millionen Euro (Vorjahr: 141,2 Millionen Euro). Nach den außerordentlich hohen Werten im Vorjahr ist der Cashflow nun wieder auf Normalniveau. Im zweiten Quartal lag der Cashflow bei 45,2 Millionen Euro und zeigt damit eine positive Entwicklung gegenüber dem Vorquartal. Insgesamt verfügt Bechtle damit über liquide Mittel inklusive Geld- und Wertpapieranlagen in Höhe von 522,3 Millionen Euro und hat damit nach wie vor ausreichend Spielraum für weitere Akquisitionen.
Jahresprognose bestätigt
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bezeichnet das Bechtle-Management nach wie vor als angespannt. Insbesondere in Deutschland und Frankreich dämpfe die hohe Unsicherheit unverändert die Investitionsneigung vieler Kunden. Im Verlauf des zweiten Quartals habe es jedoch auch positive Signale gegeben. Neben der starken Entwicklung in einzelnen Ländern stimme insbesondere die Entwicklung im Public Sector in Deutschland zuversichtlich.
Im zweiten Quartal konnte Bechtle nach eigenen Angaben sein Geschäftsvolumen mit öffentlichen Kunden im Inland um mehr als 5 Prozent steigern. Bechtle-Chef Olemotzgeht davon aus, dass das Wachstum vor allem ab Spätsommer weiter zulegen werde und bestätigt daher die Jahresprognose vom März 2025. Danach erwartet Bechtle beim Geschäftsvolumen ein leichtes Wachstum. Das Umsatzwachstum werde voraussichtlich aufgrund der nach wie vor positiven Entwicklung des Softwaregeschäfts unterhalb des Geschäftsvolumens liegen. Das Ergebnis sieht Bechtle in einer Bandbreite von -5 Prozent bis +5 Prozent. „Im ersten Halbjahr hat sich beim Ergebnis eine Lücke aufgetan, die wir nicht nur weiter verringern, sondern auf Jahressicht schließen wollen. Das ist ambitioniert, aber möglich. Sofern sich der positive Trend des zweiten Quartals in den nächsten Monaten weiter verstärkt und wir insbesondere eine weitere Belebung unseres Geschäfts mit den öffentlichen Auftraggebern verzeichnen, erreichen wir unsere Ziele“, betont Olemotz.