Bitkom warnt vor »Gesundsheitkarte light«. Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Deutschland könnte bis zum geplanten Start 2006 zu schaffen sein. Allerdings nur mit einer abgespeckten Version, die die hohen Erwartungen keinesfalls erfüllen kann. Das will der Branchenverband Bikom verhindern.
Lediglich mit einer Sparversion ist der ehrgeizige Zeitplan der Einführung der E-Gesundheitskarte in Deutschland bis 2006 noch zu erreichen. Denn der aktuelle Zeitplan liege laut Bitkom etwa ein Jahr hinter den ursprünglichen Planungen zurück. Doch gerade vor einer Billiglösung warnt der Branchenverband: »Eine Sparversion der Karte darf es nicht geben«.
Die »Ultra-Sparversion« käme der österreichischen Gesundheitskarte gleich: Der Magnetstreifen wird zwar durch einen Chip ersetzt. Wichtige Funktionen wie etwa der elektronische Arztbrief und der Arzneimittelabgleich blieben aber unberücksichtigt. Eine Karte ohne Zusatznutzen, und letztlich ohne die von der IT-Industrie vorgerechneten Milliarden-Einsparungen im Gesundheitswesen, dürfe nicht realisiert werden, »nur um den Zeitplan einzuhalten«, stellt Bitkom-Vizepräsident Jörg Menno Harms klar.
Alle Beteiligten, so Harms, müssten ab sofort einen Gang zulegen, sonst »kaufen wir in zehn Jahren die Lösung aus dem Ausland ein«. Die Chancen dafür stehen jedenfalls gut, denn weder die Lösungsarchitektur, noch der Leistungsumfang oder gar der Termin für die Ausschreibung stehen fest. Erst im Oktober sind erste Feldstests in den Bundesländern geplant.