CRT-Monitore: Rückläufig, aber immer noch nicht verschwunden

4. November 2004, 0:00 Uhr |

CRT-Monitore: Rückläufig, aber immer noch nicht verschwunden. Obwohl sich der Anteil der Röhrenbildschirme am Gesamtumsatz im Monitormarkt stetig verringert, gibt es weiterhin Nachfrage nach CRTs. Das liegt an Preisen, die immer noch unter denen der LCDs liegen ? obwohl diese sich rasant annähern.

CRT-Monitore: Rückläufig, aber immer noch nicht verschwunden

Laut europäischer Marktanalysen, beispielsweise aus dem Hause Meko, belegen Röhrenmonitore nur noch einen Marktanteil in Höhe von 36,5 Prozent, was Stückzahlen betrifft. Vom Umsatz her betrachtet, liegt ihr Anteil sogar nur bei 16,6 Prozent. Das bedeutet ein Absinken der Stückzahlen von 27,6 Prozent, vom Umsatz her von 35,2 Prozent pro Quartal. Im Year-over-Year-Vergleich haben CRTs nach Stückzahlen 13 Prozent, nach Umsätzen 24 Prozent verloren, während LC-Displays um 43 beziehungsweise 44 Prozent gestiegen sind.

In Deutschland stellt sich die Entwicklung noch um einiges drastischer dar. Nach Ergebnissen der Marktanalysten von Bryan Norris Associates wurden im ersten Halbjahr 2004 etwa drei Millionen Displays verkauft. Davon entfielen nur 25 Prozent auf Röhren, 74 Prozent auf TFTs. Der Rest ? weniger als ein Prozent ? wird von Plasma-Bildschirmen beigesteuert. Das sind in etwa 8.700 Stück. Vom Wert her gesehen, trägt dieser Bereich natürlich deutlich mehr zum Markt bei.

Ähnliche Zahlen verzeichnen auch die beiden Broadliner Ingram Micro und Tech Data. »Weniger als 20 Prozent der verkauften Monitore sind CRTs. Vom Umsatz gesehen, machen sie einen Wert von weniger als zehn Prozent aus«, erklärt Christoph Dassau, Senior Manager Displays bei Ingram Micro. Sein Kollege Jürgen Reinhard, Senior Business Manager Bereich Displays bei Tech Data, spricht von einem Verhältnis von einem zu zwei Dritteln bei Röhre und TFT: »Diese Aufteilung ist der vom letzten Jahr sehr ähnlich, allerdings hat sich die interne Zusammensetzung dieser Werte verändert.«

Bei CRTs beispielsweise waren es hauptsächlich 17- und 19-Zöller. »Bei Straßenpreisen von 99 oder sogar 88 Euro (im Bundle mit PCs) bewegt sich da auch heute noch einiges ? allerdings hauptsächlich im Retail«, fügt Reinhard hinzu. Dumpingpreise bei Röhrenmonitoren entstehen einerseits dadurch, dass Hersteller wie LG Philips ihre Fabriken füllen und Stückzahlen generieren müssen, um keine Verluste einzufahren. Andererseits fallen die Preise nicht ins Bodenlose, da sich immer mehr Anbieter ? vor allem Hersteller von High-End-CRTs in den Formaten 19 und 21 Zoll ? aus der Röhrenproduktion zurückziehen und die Komponenten aus diesem Grund allmählich wieder teurer werden.

17-Zoll-Preise finden Boden

Bei Flachbildschirmen haben die 15-Zöller im vergangenen Jahr noch einen wesentlich höheren Beitrag zum Gesamtumsatz geleistet, inzwischen sind sie längst vom 17-Zöller überholt. »Der 17-Zöller ist der neue Standard«, weiß auch Peter Kroyer, General Manager und Director Sales und Marketing für Europa bei Nec Mitsubishi.

Von Juli auf August dieses Jahres hat der Markt für 17-Zoll-LCDs einen gewaltigen Preisrutsch von 120 Dollar erlebt. Auch in den vergangenen sechs Wochen gab es eine leichte Preisentwicklung nach unten. Inzwischen scheint die Abwärtsbewegung allerdings aufgefangen. »Die Preise für 15- und 17-Zöller bleiben auf niedrigem Niveau stabil«, glaubt Dassau. Im Bereich 19 Zoll erwartet er allerdings noch Preissenkungen bis zum Jahresende. Bereits jetzt hat das Format preislich deutlich aufgeholt. Ein Straßenpreis von 399 Euro, der jetzt keine Seltenheit mehr ist, war früher ein ausschließliches 17-Zoll-Thema.

Auch im kommenden Jahr ist der Markt vor Preisverfall nicht gefeit. »Vor allem für Displays mit Formaten über 19 Zoll werden wir 2005 sinkende Preise sehen. Es findet sich irgendwie kein Boden«, weiß Reinhard. Oliver Ahrens, Geschäftsführer von Acer Deutschland, hält einen Preisverfall von 20 Prozent im kommenden Jahr für nicht unwahrscheinlich.

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INFO

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www.ingrammicro.de

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Tel. 089 99699-0, Fax 089 99699-508
www.nec-mitsubishi.com

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Kistlerhofstraße 75, D-81379 München
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