Metro macht Schluss mit Divaco

29. Januar 2004, 11:41 Uhr |

Metro macht Schluss mit Divaco. Die Metro-Gruppe verkauft für einen Euro die Verwertungsgesellschaft Divaco, die unter anderem Mehrheitsbeteiligungen an Vobis und Maxdata hält. Zugleich verzichtet der Konzern auf die Rückzahlung seines Gesellschafterdarlehens in Höhe von 250 Millionen Euro.

Metro macht Schluss mit Divaco

Dem Düsseldorfer Handelskonzern Metro AG lag die Altlast Divaco schon lange schwer im Magen. Die Frankfurter Verwertungsgesellschaft, an der Metro 49 Prozent hält, ist unter anderem an den Unternehmen Maxdata, Vobis, dem Bekleidungsdiscounter Adler, der Schuhkette Reno und der Fertigbaufirma DFH beteiligt. Außer Adler gelten alle anderen Unternehmen als unrentabel. Neben dem Handelskonzern sind die Deutsche Bank und Gerling am Verlustbringer Divaco beteiligt.

Rückwirkend zum 31. Dezember 2003 trennt sich nun die Metro AG im Rahmen eines Management-Buy-out zum symbolischen Preis von einem Euro von ihrer Beteiligung. Übernommen werden die Metro-Anteile vom Divaco-Vorstand und früheren Metro-Finanzvorstand Siegfried Kaske. Gleichzeitig verzichtet der Düsseldorfer Konzern auf die Rückzahlung des Gesellschafterdarlehens in Höhe von 250 Millionen Euro. Nach Steuern verbleibe, so der Metro-Vorstandsvorsitzende Hans-Joachim Körber, ein einmaliger Aufwand von etwa 160 Millionen Euro. Diesem würden Einmalerträge aus Beteiligungen sowie positive Steuereffekte gegenüber stehen.

Für den Metro-Chef bedeutet dieser Schritt, dass der Konzern mit der Vergangenheit abschließt »und wir unser Profil als international tätiges, transparentes und kapitalmarktorientiertes Handelsunternehmen moderner Prägung schärfen«.

Die Divaco war 1998 gegründet worden, um die zum Verkauf anstehenden Metro-Tochtergesellschaften zu verwerten. Doch weder für Maxdata noch für Vobis konnten Investoren gefunden werden. So belasten Maxdata bei sinkenden Umsätzen, zuletzt 635 Millionen Euro, und Vobis mit 500 Millionen Euro, die Divaco. Der Ausstieg aus der Divaco-Beteiligung hat sich für den Handelskonzern offensichtlich gelohnt. Nach Bekanntgabe der Trennung legte der Aktienkurs um zwei Prozent zu.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!