Samsung trennt sich von Olaf Lietzau. Überraschend hat Samsung Olaf Lietzau, Senior Director und verantwortlich für das gesamte IT-Geschäft in Deutschland, entlassen. Grund sollen Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Manager und der koreanischen Führungsebene gewesen sein.
Auf Anfrage von CRN bei Samsung hieß es nur: »Herr Lietzau hat das Unternehmen im gegenseitigen Einverständnis verlassen.« Das Vertragsverhältnis zwischen dem Senior Director und dem IT-Konzern läuft offiziell noch bis Ende Juni 2004. Lietzau musste das Unternehmen allerdings mit sofortiger Wirkung verlassen und ist bereits nicht mehr erreichbar.
Branchenkennern zufolge gingen der Kündigung zahlreiche Auseinandersetzungen zwischen dem Manager und der koreanischen Firmenleitung voraus. Der Vorwurf: Die Ergebnisse der deutschen Samsung-Niederlassung entsprachen nicht den Erwartungen der koreanischen Chefetage. Und das, obwohl Samsung sich bereits das zweite Jahr in Folge als Marktführer im deutschen Monitormarkt positionieren konnte. Von Januar bis November 2003 weist das Marktforschungsinstitut GfK einen Marktanteil von 11,6 Prozent für Samsung aus. Auch das langsam anlaufende Notebookgeschäft, mit dem Lietzau bereits zum dritten Mal in Deutschland Fuß zu fassen versuchte, konnte seinen Vorgesetzten Yoon-Ho Ha von den Entlassungsplänen nicht abbringen. Dafür waren die Fronten zu verhärtet. »Korea hat Lietzau regelrecht degradiert«, heißt es aus sicherer Quelle.
Besonders bitter für Lietzau: Der Samsung-Präsident Ha wird das Unternehmen noch in diesem Jahr selbst verlassen. Damit bleibt der Konzern seiner Strategie treu, etwa alle zwei Jahre seine koreanischen Führungskräfte zu entlassen.