Seagate wird dem Fachhandel untreu. Seit September 2004 bietet Seagate seine Produkte in Deutschland, UK und Frankreich auch über Retailmärkte an. Fachhandel und Retail vertreiben dabei ein- und dieselbe Produktpalette mit einer Garantie von fünf Jahren. Fachhändler beruhigt der Hersteller mit dem Versprechen, ein verlässlicher, konstanter Partner für alle Kanäle zu bleiben.
Über alle Festplattenformate hinweg hat Seagate im dritten Quartal 2004 einen weltweiten Marktanteil von 27 Prozent bei Marktgesamtstückzahlen von 79 Millionen erreicht. Im vorangegangenen Quartal lag dieser Wert ebenfalls bei 27 Prozent, allerdings bezogen auf 67,4 Millionen Festplatten. Damit liegt der Anbieter vor Western Digital (18 Prozent), Maxtor (18 Prozent) und Hitachi (15 Prozent).
Künftiges Umsatzpotenzial erwartet Seagate hauptsächlich im Bereich mobiler Festplatten (intern sowie extern) und erklärt die Consumer als Hauptzielgruppe. »Bei IT-Experten haben wir bereits hohe Verbreitung und können dort kaum noch wachsen«, erklärt Hans-Dieter Blaser, Executive Director Sales and Marketing EMEA.
Um diese Endkunden besser zu erreichen, hat Seagate sich entschieden, seine Festplatten nun auch über Retailer zu vertreiben und im dritten Quartal die Zusammenarbeit mit Flächenmärkten in Deutschland, UK und Frankreich begonnen. Im aktuellen Quartal wurden weitere Verträge in Skandinavien, Italien und Spanien geschlossen. Mit den Märkten erarbeitet der Hersteller individuelle Verkaufsunterstützungs-Maßnahmen, zu denen auch Supportunterstützung und Trainingstools, wie Online-Trainings, Partner-Portal und kostenfreie Hotline zählen.
Verantwortlich für den Aufbau des Retail-Kanals ist Andreas Haße, Retail Sales Manager EMEA: »Wir werden unser komplettes Line-Up über die Flächenmärkte verkaufen«, erklärt er und betont: »Unser Ziel ist es nicht, über die Retailer schnell Marktanteile zu kaufen, sondern am Ende eines jeden Geschäftsjahres schwarze Zahlen zu sehen. Wir planen langfristig und bleiben ein verlässlicher Partner für alle unsere Kanäle«.
Seagate verkauft exakt die gleichen Produkte über Retail und Fachhandel und gewährt auch für Flächenmärkte die erst kürzlich angekündigten fünf Jahre Garantie. Channelkonflikte erwartet Haße trotzdem nicht, da Probleme hauptsächlich dann entstünden, wenn Hersteller sich ausschließlich über den Preis platzierten. Und dies sei keine Vorgehensweise, die A-Brands wie Seagate, Maxtor oder Western Digital wählen würden. »Wir geben einen Distributions-EK vor, der faire Handelsspannen ermöglicht. Der Rest liegt nicht mehr in unseren Händen«, erläutert Haße. Würden Retailer und Händler sich gegenseitig im Preiskampf »an die Wäsche gehen«, habe der Hersteller ohnehin kaum Möglichkeiten, dagegen vorzugehen.
Auch die Fachhandelsmargen sieht Haße nicht in Gefahr. »Im Vergleich zu den Retailpackages sind die Handelsspannen von Barebones wesentlich höher«, erklärt er.
Zu den Produkten, die jetzt über Retailer vertrieben werden, gehören zwei interne und zwei externe Festplatten (Intern: Pata 100 mit 80 bis 400 GByte, Sata 150 mit 300 und 400 GByte, Extern: 2,5 Zoll mit USB 2.0 und 160 GB sowie USB&FW 200, 300 und 400 GByte, 3,5 Zoll mit USB 2.0 und 40, 100 GByte, USB & FW ist nicht geplant). Für Hobbyfotografen und Musikfans bietet Seagate die »CFII« mit 2,5 beziehungsweise 5 GByte, zu Straßenpreisen von 179 beziehungsweise 229 Euro. Für Digitalkameras werden die Festplatten vom Retail dazu gebundlet. Im Musikumfeld adressiert Seagate in erster Linie OEM-Partner, die MP3-Player produzieren. Für Business- und Poweruser hat Seagate das 1-Zoll-Pocket-Drive mit USB 2.0 und 2,5 beziehungsweise 5 GByte entwickelt (Straßenpreis 149 beziehungsweise 199 Euro).
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