Sercon: Check Assistant hilft bei der Schadenserfassung

11. März 2004, 0:00 Uhr |

Sercon: Check Assistant hilft bei der Schadenserfassung. Die IBM-Tochter Sercon hat sich auf IT-Dienstleistungen für SMB-Kunden spezialisiert. Das Produktportfolio reicht von Consulting über Finanzierungen bis zu Eigenentwicklungen wie der mobilen Erfassungslösung »Check Assistant«, die auch über Systemhäuser vertrieben wird.

Sercon: Check Assistant hilft bei der Schadenserfassung

Der kritische Blick eines Mitarbeiters lässt sich noch nicht durch eine IT-Lösung ersetzen. Anders sieht es jedoch aus, wenn Schäden begutachtet, dokumentiert und archiviert werden müssen. Dafür gibt es seit kurzem »Check Assistant«.

Die von der IBM-Dienstleistungsgesellschaft Sercon entwickelte mobile Lösung unterstützt Sichtprüfungen aller Art von der Qualitätssicherung über die Instandhaltung bis zu Schadensfällen. Die Lösung wird bereits bei der Stadtverwaltung Esslingen und verschiedenen Logistikunternehmen eingesetzt. Der Autohersteller Smart testet den Check Assistant seit Mitte Oktober in mehreren Autohäusern im Rahmen eines Pilotprojektes.

Die Dokumentation von Schäden bei an- und ausgelieferten Autos war bislang umständlich und zeitaufwändig, erklärt Manfred Pauli, Leiter Wireless E-Business Services bei Sercon. Wenn der »Checker« eine Delle im Kotflügel oder eine quietschende Tür feststellte, wurde der Schaden handschriftlich auf dem Lieferschein vermerkt und ein Durchschlag archiviert. Bei späteren Reklamationen erwies sich die Dokumentation oft als unbrauchbar. Handschriftliche Anmerkungen seien unleserlich oder auf den letzten Durchschlägen kaum noch zu erkennen, erklärt Pauli. Skizzen oder Fotos, die manuell einsortiert wurden, waren nicht mehr auffindbar.

Das Auto begutachten muss der Mitarbeiter auch heute noch. Bei der Dokumentation hilft jetzt aber der Check Assistant: Die multi-modale Lösung besitzt eine bild- und sprachgesteuerte Oberfläche mit integrierter Kamera und Spracherkennung sowie -aufzeichnung. Der Mitarbeiter kann zwischen verschiedenen Eingabemöglichkeiten ? Schrift, Touchscreen oder Sprachsteuerung über die integrierte IBM Via Voice Spracherkennung ? wählen. Das System funktioniert außerdem mit verschiedenen mobilen Endgeräten, wie Pocket- oder Tablet-PC sowie Smartphones. Dadurch kann der Anwender zu den schriftlichen Informationen multimediale Dokumente wie Fotos und Handskizzen, Sprach- und Tonaufzeichnungen hinzufügen. Das System ordnet dann beispielsweise das Foto und die Tonaufnahme einer quietschenden Autotür den entsprechenden Daten zu.

Vertrieb auch über Systemhäuser

Der Check Assistant verringert nicht nur Zeitaufwand und Papierflut, betont Manfred Pauli. Damit kann auch ein Nichtfachmann Schäden am Auto qualifiziert erfassen sowie nach einer kurzen Einweisung das Gerät bedienen und in jeder Sprache nutzen. Bei den Pilotprojekten habe sich gezeigt, dass durch die Prozessbeschleunigung im Vergleich zu heutigen Erfassungsmethoden rund 20 Prozent der Aufwandskosten eingespart werden können. Die Engine kann laut Pauli an jedes Backend-System angedockt werden. Die Lösung ist modular aufgebaut und lässt sich jederzeit um weitere Module erweitern. Hauptzielgruppen sind neben Logistikunternehmen und Versicherungen auch Wartungs- und Instandhaltungsunternehmen, freie Sachverständige sowie Autovermieter. Sercon bietet den Check Assistant ab jetzt auch Systemhäusern an. Sie können die Lösung für ihre Kunden branchenspezifisch anpassen und in eigene Lösungen integrieren.

Die Sercon GmbH (Service und Consulting) wurde 1992 als Joint Venture der Computer Task Group IBM Deutschland GmbH, Ploenzke AG und Softlab GmbH gegründet. Seit 1994 ist Sercon als 100-prozentige IBM-Tochter Teil der IBM Business Consulting Services. Das Produktportfolio umfasst branchenorientierte Beratungs-, Implementierungs- und Integrationsservices, aber auch Software-Lizenzverkauf und Finanzierungen. Seit Anfang 2003 fokussiert sich das rund 1.000-Mitarbeiter starke IT-Beratungshaus verstärkt auf SMB-Kunden, um den Marktanteil im Mittelstand stark auszubauen. Dafür sei Sercon bestens positioniert, versichert Manfred Pauli. Kleine und mittelständische Unternehmen hätten oft Schwellenangst, einen Konzern wie IBM anzusprechen. Diesen Kunden liege die regional aufgestellte Sercon doch näher: »Wir sind selbst Mittelständler und verstehen deren Sprache.«

__________________________________________

Check Assistant

Lösung: Die Software läuft auf allen gängigen Betriebssystemplattformen wie Pocket PC, Pocket PC 2002, Pocket PC 2003, Windows CE.net 4.1 /4.2 und Windows XP Tablet PC Edition.

Datenübertragung: per WLAN oder GSM/GPRS

Backend-System: Der Check Assistant kann in alle Arten von Backend-Systemen (ERP-System, Microsoft-Portal, Datenbank) integriert werden.

Kosten: Der Check Assistant kostet pro Anwender rund 5.000 Euro zuzüglich Hardware, Prozessberatung und Backend-Integration. Ein Paket für fünf Checker plus Hardware/Software und Beratung gibt es für 35.000 Euro. Der Einsatz der Software rechnet sich laut Sercon bereits ab drei Sachverständigen.

____________________________________________

INFO

Sercon GmbH
Calwer Straße 77, D-71034 Böblingen
Tel. 07031 712-0, Fax 07031 712-2299
www.sercon.de


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!