Trügerische Sicherheit

91 Prozent halten ihre Daten für sicher

7. Mai 2013, 14:42 Uhr | Lars Bube
91 Prozent glauben an die Sicherheit ihrer Daten - trotz steigender Zahl an Datenverlusten. (Grafik: Varonis)

Obwohl im vergangenen Jahr bei über 85 Prozent der Unternehmen Datenschutzverletzungen aufgetreten sind, halten die Kunden ihre dort hinterlegten Daten weiterhin für sicher.

Die Lücke zwischen Anspruch und Wirklich bei der Datensicherheit wächst weiter: In einer aktuellen Umfrage des Data-Governance-Softwareanbieters Varonis geben 182 von 200 IT-Experten (91 Prozent) an, dass sie fest von einem sicheren Schutz ihrer bei anderen Unternehmen hinterlegten Daten und Online-Identitäten ausgehen. Diese gefühlte Sicherheit ist den meisten IT-Verantwortlichen auch enorm wichtig: 97 Prozent der Befragten geben an, dass ein umfassender Datenschutz ein wichtiges Argument bei der Wahl von Kooperationspartnern im Unternehmensumfeld ist. Über die Hälfte ist sogar bereit, für einen entsprechend guten Datenschutz mehr Geld zu bezahlen. In der Realität sieht die Lage jedoch etwas anders aus: So deckt etwa die Studie »2013 Information Security Breaches Survey« des britischen Wirtschaftsministeriums auf, dass derzeit bei 93 Prozent der großen und bei 87 Prozent der kleineren Unternehmen in Europa mindestens eine meldepflichtige Datenschutzverletzung pro Jahr registriert wird. Ein Widerspruch, den David Gibson, Vice President of Strategy bei Varonis, auch auf mangelnde Information und lückenhaftes Fachwissen zurückführt: »Es ist erfreulich, dass die Nutzer Unternehmen bevorzugen, die ihre Daten besser schützen. Die hohe Zahl der Datenschutzverletzungen, die sich nahezu täglich ereignen, zeigt jedoch, dass Unternehmen wie Einzelpersonen noch immer Schwierigkeiten mit den Grundvoraussetzungen für den Datenschutz haben.«

Wie genauere Zahlen aus den Umfragen darüber hinaus belegen, können die Verwalter der Daten oft gar nichts für Verluste und Verstöße: Viel öfter sind es die Kunden selbst, die ihre Daten in Gefahr bringen. So benutzen etwa 61 Prozent der Befragten trotz aller Warnungen noch immer ein Generalpasswort für eine Vielzahl von Anwendungen und Konten. Das führt bei der Kompromittierung eines einzelnen Accounts schnell zu einer Kaskade an weiteren Datenverlusten. Ebenso sorglos gehen weiterhin die meisten Nutzer mit den Daten in ihren Emails um. Über zwei Drittel der Befragten haben bereits unverschlüsselte persönliche Daten mit der elektronischen Post verschickt. Während diese zwei altbekannten Risikofaktoren weiterhin grob unterschätzt werden, gibt es immerhin an anderer Stelle erste Zeichen für ein Umdenken hin zu eigenen Mitverantwortung für digital gespeicherte Daten. 77 Prozent der Befragten schützen inzwischen ihr Mobiltelefon mit einem Passwort vor unberechtigten Zugriffen. Ähnlich viele Nutzer (71 Prozent) lesen das Kleingedruckte in Endbenutzer-Lizenzverträgen und rechtlichen Hinweisen um sich bereits vorab über den Schutz und die eventuelle Weiterverwendung ihrer Daten zu informieren. Nur knapp die Hälfte (47 Prozent) verwendet hingegen bislang die relativ sichere zweistufige Authentifizierung für persönliche E?Mails und Online-Dienste.


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