Die Sicherheitslücke bei der Adobe-Flash-Verarbeitung rückt eines in den Vordergrund: Clients werden zunehmend zum Angriffspunkt. Allerdings ist dieses Problem nur schwer in den Griff zu bekommen.
Die jüngste Sicherheitslücke bei der Verarbeitung von Flash-Inhalten im »Flash Player«, im »Reader« und in »Acrobat« hat sogar das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf den Plan gerufen: Es hat eine Extra-Sicherheitswarnung herausgeben. Verschiedene Hersteller haben beobachtet, dass diese Lücke für massive Angriffe ausgenutzt worden ist. Mittlerweile gibt es einen Patch von Adobe, den Anwender dringend installieren sollten. Dieses Ereignis weißt aber auch auf zwei generelle Probleme hin: So stellt das BSI fest: »Zur Zeit häufen sich kritische Schwachstellen in Standard-Software-Produkten, die es Angreifern ermöglichen, Schadsoftware auf fremden Rechnern zu installieren.«
Zum anderen weißt ein David Jacoby von Kaspersky Labs in dem Beitrag »Die Bedeutung clientseitiger Sicherheit« darauf hin: Es sei sehr schwierig ist, Clients automatisch mit allen aktuellen Patches zu versehen. Schließlich kommt hinzu, dass Sicherheitslücken oft mit »Zero-Day-Exploits« ausgenutzt werden, für die es noch keine Signaturen zur Erkennung gibt.
Die Absicherung der Clients mit Patches ist für Jacoby schwierig, da die meisten automatischen Update-Funktionen keine Programme von anderen Herstellern unterstützten. Er sieht noch ein anderes Problem, das ihm bei der Durchführung von Penetration-Tests als IT-Security-Auditor aufgefallen ist: Die Mehrheit der Unternehmen habe den Fokus auf der Sicherheit ihrer Server.
Sicherheitstests konzentrierten sich auf öffentliche zugängliche Ressourcen wie Web-Server, E-Mail-Systeme oder Speichermedien, so Jacoby. Daneben würden noch interne Ressourcen wie Datenbanken untersucht. Seine Erfahrung ist: »Die Clients geraten dabei in Vergessenheit.« Zwar gibt es etwa bei Windows die automatische Update-Funktion. Diese berücksichtigt aber meist nicht die Produkte anderer Hersteller.