Ubuntu-Linux gewinnt Sicherheitstest beim Hacker-Wettbewerb

Apple verliert im Hackerwettbewerb

31. März 2008, 10:03 Uhr |

Beim diesjährige Wettstreit um das schnellste Hacken eines PCs traten erstmals drei Desktop-Systeme gegeneinander an. Gewonnen hat Ubuntus Desktop-Linux, verloren hat Apples OS X. Windows Vista landete in der goldenen Mitte.

Bereits im zweiten Anlauf des Hacker-Wettbewerbs auf der diesjährigen Sicherheitskonferenz Ca-Sec-West im kanadischen Vancouver wurde ein Apple Macbook Air in nur zwei Minuten geknackt. Damit strich der Sieger Charlie Miller nicht nur das Preisgeld von 10.000 Dollar ein, sondern konnte auch das nagelneue Notebook gleich mit nach Hause nehmen.

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Die Aufgabe bestand darin, eine versteckte Datei zu finden und zu lesen. Außer dem Apple-System waren auch noch ein Vista- und ein Linux-System an dem Wettbewerb beteiligt. Am ersten Tag mussten die Rechner über ein Netzwerk geknackt werden, was aber keinem der Beteiligten gelang.

Am zweiten Tag wurden die Regeln etwas gelockert und die Hacker bekamen begrenzten Zugang zu den Systemen wie E-Mail- und Web-Nutzung. Miller wies die Tester an, eine bestimmte Webseite aufzusuchen, auf der er Schadcode abgelegt hatte, der das System in seine Gewalt brachte. Unter dem Applaus des Publikums konnte er von einem anderen System aus die versteckte Datei öffnen und vorlesen.

Am dritten Tag standen sich dann nur noch das Fujitsu-Vista- und ein Sony-Ubuntu-System gegenüber. Wiederum wurden die Regeln etwas gelockert, in dem diesmal auch der Zugang zu bestimmte Applikationen erlaubt war. Shane Macauley konnte damit eine Lücke in Adobes Flash-Player ausnutzen und das Vista-System knacken. Macauley war bereits im Vorjahr erfolgreich, als er zusammen mit dem Sicherheitsexperte Dai Zovi eine Lücke in Quicktime ausnutzte und damit den damaligen Wettbewerb auf einem Apple-System gewann.

Der Sieger Charlie Miller ist in der Szene ebenfalls bestens bekannt. Er ist ein ehemaliger Angestellter der amerikanischen National Security Agency und machte im letzten Jahr damit Schlagzeilen, dass er als erster das Iphone hacken konnte.

Mit was für einem Malicious Code er in diesem Jahr das Macbook in seine Gewalt brachte, durfte er nicht verraten. Die Wettbewerbsbedingungen besagen, dass er diese Informationen zunächst an den Hersteller melden und danach eine angemessene Zeit zum Patchen verstreichen lassen muss, bevor er damit an die Öffentlichkeit treten darf. Apple hat bereits bestätigt, dass man an einem entsprechenden Patch arbeitet.

Überschwänglichen Applaus gab es nach dem Wettbewerb von den Linux-Verfechtern, die das erfolgreiche Abschneiden des Ubuntu-Systems frenetisch feierten.

Harald Weiss/wg


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