Beispielsfälle

19. Juni 2006, 22:00 Uhr |

Das Thema Software-Asset-Management betrifft die Bereiche Finanz- und Rechtsrisiko (Financial Risk, Legal Risk). Ein Beispiel: Ein Unternehmen hat die Software Microsoft Project lizenziert und im Einsatz. Nutzungsinformationen zeigen, dass 40 Mitarbeiter diese Anwendung aktiv verwenden. Über die CMDB lassen sich zudem die Vertragsdaten sowie die Installationen feststellen. Es stellt sich heraus, dass das Unternehmen 50 maschinenabhängige Lizenzen erworben hat, die Software jedoch auf 100 Desktops installiert ist. Aus lizenzrechtlicher Perspektive ist das Unternehmen unterlizenziert - eine gefährliche Situation. Aus Nutzungssicht hingegen ist es überlizenziert. Was tun? Eine Möglichkeit wäre es, 50 Lizenzen nachzukaufen. Sinnvoller erscheint es jedoch, über die CMDB einen automatischen Deinstallationsprozess der nicht genutzten Software anzustoßen und die Wartungsverträge auf der aktuellen Nutzungsbasis neu zu verhandeln.

Ein weiteres Beispiel betrifft den Bereich der Betriebsrisiken: Ein Versicherungskonzern hat im Rahmen einer Business-Impact-Analyse eine Matrix der Abhängigkeiten von Anwendungssystemen untereinander und zu Basissystemen und sonstigen IT-Komponenten erarbeitet. Bezogen auf einzelne Geschäftsfelder wie zum Beispiel die Lebensversicherung oder Krankenversicherung lassen sich die entsprechenden Drohverluste ermitteln. Kommt es beispielsweise infolge des zu späten Aufspielens eines wichtigen Unix-Sicherheits-Updates zum Systemausfall, hat dies unter anderem Auswirkungen auf den Oracle-Betrieb und damit auf den kompletten Geschäftsprozess (Bild 2). Eine mögliche Steuerungsmaßnahme ist das Sicherstellen eines zeitnahen Patch-Managements durch verbindliche Richtlinien der Systemadministration. Dies hat auch Auswirkungen auf Support-Verträge mit Lieferanten: Die Verträge müssen die Einhaltung entsprechender Patch-Richtlinien umfassen. Bei kritischen Prozessen sollten diese "Underpinning Contracts" SLAs beinhalten, die eine zeitnahe Bearbeitung von Störungen gewährleisten. Ein funktionierendes Configuration-Management liefert hierfür umfassende Informationen zu sämtlichen IT-Komponenten und bildet deren Verknüpfungen ab.


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