Das Internet der medizinischen Dinge
Das Gesundheitswesen steht vor einer ganzen Reihe von Cyberherausforderungen. Erschwerend hinzu kommt, dass zahlreiche Zugangspunkte als Einfallstor zum größeren System genutzt werden können – und das ist es, was viele Angreifer ausnutzen.

- Das Internet der medizinischen Dinge
- Auswirkungen der operativen Technologien
Mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens ist das Internet der medizinischen Dinge (Internet of Medical Things, IoMT) zu einem wichtigen Wachstumsbereich in der Gesundheitsbranche geworden. Vernetzte Geräte, die von Krankenschwestern und Ärzten verwendet werden – von Fernüberwachungsgeräten für Patienten bis hin zu Krankenhaussensoren –, verändern die Branche und verbessern im Idealfall die Ergebnisse der Gesundheitsversorgung für viele Patienten. Allerdings stellen die IoMT-Geräte auch ein großes Sicherheitsproblem dar. Jüngste Daten von Irdeto zeigen, dass 80 Prozent der Medizintechnikunternehmen in den letzten fünf Jahren Opfer eines Cyberangriffs geworden sind. Und Tausende neue technologische Geräte, die mit großen, einzelnen Netzwerken verbunden sind, haben die Gesundheitsorganisationen noch anfälliger für Cyberangriffe gemacht.
Zahlreiche Zugangspunkte, zahlreiche Schwachstellen

Eine hypervernetzte Gesundheitsbranche mit Tausenden von Zugangspunkten ist ein äußerst lukratives Ziel für Angreifer, die ihre Erpressungstaktiken weiter ausgebaut haben. Patientendaten sind extrem wertvoll, und eine typische elektronische Gesundheitsakte für eine Person enthält eine Fülle von Informationen, die Cyberkriminelle abgreifen können. Eine der größten potenziellen Schwachstellen des Gesundheitswesens ist die komplexe IT-Infrastruktur mit einer sehr großen Anzahl von Zugangspunkten und angeschlossenen Geräten. Zu den Betriebstechnologien gehören vernetzte MRT-Geräte, iPads und Desktop-Computer, die von Mitarbeitern verwendet werden, drahtlose Router in Krankenhäusern und andere elektronische Geräte, die an ein einzelnes Netzwerk angeschlossen werden können. Ransomware ist dabei nach wie vor die größte Cyberbedrohung für Krankenhäuser, wie der Angriff auf das Klinikum Wolfenbüttel im letzten Jahr zeigte, bei dem Hacker Geld von der Einrichtung erpressen wollten. Das Klinikum sah sich gezwungen, die Computersysteme herunterzufahren und vorerst auf Papier und Stift umzusteigen.