Die klassische IT-Abteilung wird von zwei Seiten so in die Zange genommen, dass am Ende wenige IT-Fachleute bessere IT-Lösungen für die Fachabteilungen liefern. Barracuda und sein Channel wollen am Hebel kräftig mitdrücken.
Nur wenige IT-Hersteller haben eine dezidierte Position für ein hauseigenes Orakel geschaffen. Der gleichnamige US-Hersteller von Datenbanken will zwar schon durch seine Firmennamen deutlich machen, dass er die Zukunft vorhersagen kann. Doch spätestens seit der Übernahme von Sun ist deutlich geworden, dass die Seher hier beim Lesen der Eingeweide dieses strauchelnden Serverherstellers ziemlich daneben lagen. Bei Barracuda Networks heißt das Orakel Wieland Alge.
Wie es sich für einen promovierten Naturwissenschaftler der theoretischen Physiker gehört, liest der Europa-Chef die Zukunft nicht aus Tiergedärm, sondern ist ein überzeugter Anhänger der evolutionären Erkenntnistheorie. »Alle Vorhersagen sind falsch. Bis auf meine!«, so beginnt Alge seine selbstbewusste Key-Note auf der europäischen Barracuda-Partnerkonferenz in München, bevor er dann vor rund 150 Partnern und 30 Anwenderkunden erläutert, warum das Ende der IT-Abteilung kommen wird.
Dafür wird nämlich der Druck von innen und außen sorgen: Einerseits die IT-Systeme der Unternehmen vor steigenden Bedrohungen zu schützen und andererseits Schritt zu halten mit den rasant zunehmenden Anforderungen an digitalen Lösungen, die von Fachabteilungen immer lautstärker eingefordert werden. IT-Leiter und ihre Teams werden dazwischen aufgerieben, sie verlieren ihre heutigen zentralen Positionen in den Unternehmen und müssen sich - ob es ihnen passt oder nicht - zum schlanken und effizienten IT-Arm der Fachabteilungen wandeln.
Neu ist diese Erkenntnis nicht. Man kann sie im Hinblick auf die Strategie von Barraduca und erst recht auf die »Marktbearbeitung« des Partnernetzwerks dieses und anderer Hersteller aber nicht oft und pointiert genug herausstellen.