Das in Security-Fragen im Moment stark lädierte Ansehen könnte die Deutsche Telekom in einem Pilotprojekt mit dem Bundesministerium des Innern (BMI) aufpolieren: Beide testen ab Mitte 2009 gemeinsam mit weiteren Unternehmen und Anwendern die elektronische Kommunikation mit De-Mail, einer neuen, rechtsverbindlichen Form von E-Mail.
Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten die Projektpartner anlässlich des dritten
nationalen IT-Gipfels der Bundesregierung.
In einem Pilotprojekt in Friedrichshafen können ausgewählte Bürger, Unternehmen und Behörden
De-Mail kostenlos nutzen und erproben. Mit De-Mail soll Deutschland ab 2010 international zu den
Vorreitern der vertrauenswürdigen Internetkommunikation gehören.
Weitere Infos zum Thema:
–
Neue Welle von Phishing-Mails
–
http://llschnuerer.cmpdm.de//kn31729197" target="true">Aufgrund der steigenden
Cyber-Kriminalität verzichtet jeder Vierte auf Online-Banking
–
http://llschnuerer.cmpdm.de//kn31604719" target="true">Onlinespieler immer häufiger Zielscheibe
der Cyber-Kriminellen
–
http://llschnuerer.cmpdm.de//kn31600802" target="true">Kaspersky Lab: Analyse zu
Betrugsversuchen via Spam
"Die Technologien für eine rechtssichere Kommunikation sind heute prinzipiell vorhanden,
allerdings konnte sich noch kein Verfahren auf breiter Ebene durchsetzen", sagte Reinhard Clemens,
Mitglied des Vorstands der Deutschen Telekom und Chef von T-Systems. "De-Mail könnte den Durchbruch
bringen, deshalb hat dieses Pionierprojekt unsere volle Unterstützung." Die De-Mail soll technisch
so einfach zu bedienen sein wie E-Mail und dabei mindestens so zuverlässig, sicher und rechtsgültig
wie die Papierpost. Dafür schafft das BMI die rechtlichen Grundlagen und definiert die technischen
Rahmenbedingungen.
Mit der zertifizierten Lösung lassen sich elektronische Nachrichten zuverlässig, vertraulich und
fälschungssicher versenden und empfangen. An dem Projekt beteiligen sich weitere Technikunternehmen
sowie Banken und Versicherungen. Ziel ist es, ein lebensechtes Szenario mit möglichst vielen
Anwendungsbereichen der De-Mail zu entwickeln. Dazu gehören rechtsverbindliche Abschlüsse von
Versicherungspolicen oder die komplette Durchführung von Verwaltungsangelegenheiten via
Internet.
T-Systems unterstützt das BMI unter anderem dabei, die Lösung zu konzipieren und
benutzerfreundlich zu gestalten. In der Pilotphase bietet die Telekom-Tochter De-Mail-Dienste für
Geschäftskunden an und unterstützt sie auf Wunsch bei der Integration der De-Mail in ihre
Geschäftsprozesse. Außerdem stellt T-Systems Dienste bereit, mit denen sich Nutzer sicher anmelden
und authentifizieren können.
Privatkunden wird die Deutsche Telekom die De-Mail-Dienste über T-Home anbieten. Anwender
bekommen mit der Lösung zusätzlich ein eigenes Onlineschließfach, in dem sie elektronische
Dokumente sicher ablegen und über die sie – vor fremdem Zugriff geschützt – weltweit verfügen
können.
Die Lösung funktioniert frei von Medienbrüchen und ohne Einsatz von Papier. Laut BMI können
Bürger, Wirtschaft und Verwaltung dank des elektronischen Versands jährlich Kosten in
Milliardenhöhe für Porto und Abwicklung sparen.
Wollen Anwender ein De-Mail-Konto eröffnen, müssen sie sich zunächst bei einer autorisierten
Stelle anmelden und persönlich registrieren. Eine Möglichkeit hierzu bietet das
Post-Ident-Verfahren. Ein laut Einstufung des BMI besonders sicheres Medium zur Identifizierung bei
De-Mail und zum Schutz persönlicher Daten wird – ebenfalls ab 2010 – der elektronische
Personalausweis sein.
T-Systems testet derzeit gemeinsam mit den Deutsche Telekom Laboratories und dem Bundesamt für
Sicherheit in der Informationstechnik mit einer technisch äquivalenten Chipkarte Anmeldedienste für
das Serviceportal des Landes Baden-Württemberg.
Weitere Informationen findet man unter:
www.t-systems.de/itgipfel2008
LANline/jos