Private Drohnen werden für öffentliche Flugplätze zunehmend zur Gefahr. Der Flug- droht zum Kriegsschauplatz zu werden.
Den ersten Vogelschlag in einem Flugzeug vergisst man nicht mehr so leicht. Wenn es ein kapitales Federvieh durch die Turbine dreht, kann das in der Kabine einen ganzen schönen Schlag erzeugen, ein Absturz ist aber meistens nicht zu befürchten.
Jetzt allerdings droht neue Gefahr am Horizont, zumindest wenn man der amerikanischen Flugsicherheitsbehörde FAA Glauben schenkt. Seit Mitte 2014 wurden 175 Zwischenfälle mit privaten Drohnen in abgesperrten Luftzonen wie über Flughäfen gemeldet. Man stelle sich vor, der Privatpilot steuert das Gefährt sehenden Go-Pro-Auges in die Turbine. Da kann man froh sein, wenn es einem nicht die Tragfläche abreißt und man wieder heil nach unten kommt. Noch prekärer wird die Lage, wenn Drohnen eine ähnliche Entwicklung wie Modellflieger nehmen. Mächtige Turbinen mit hunderten Litern Kerosin, dazu vielleicht noch intakte Lenkflugkörper, damit man ja keine Abstriche zum Original machen muss. Die Folge: der Zivilflughafen wird zum Kriegsschauplatz.
Vogelschlagbeauftragte müssten dann neben der Jagd auf Vögel auch Jagd auf zu ambitionierte Drohnenpiloten machen. Der Warnschuss würde zum finalen Rettungsschuss. Wenn alle Vorbeugemaßnahmen versagen, wären wohl radargestützte Flugabwehrraketen die erste Wahl – EADS freut sich. Beim Check In würden Bazookas und Stahlhelme verteilt, statt nach unerwünschten Waffen zu forschen. Jede Flugbuchung würde mit einem Ein-Tages-Kurs in militärischer Flugfeldsicherung einhergehen. Jeder Passagier eine Kampfmaschine, dazu bereit, den Geschäftsflug mit seinem Leben zu verteidigen. Statt gemütlich über das Rollfeld zum Flieger zu marschieren, ginge es im Zickzack-Lauf von Schützengraben zu Schützengraben, die Priority-Kunden mutig voran, im Sperrfeuer und unter dem von Flakgeschützen verdunkelten Himmel den Weg zur rettenden Maschine weisend.
Hätte man sich dann in den Flieger gerettet, gäbe es nur noch Vorteile. Platznot wegen Überbuchung würden die Verluste auf dem Rollfeld verhindern. Und statt mehr Beinfreiheit beim Notausgang ist dieser abmontiert und mit einem MG-Geschütz ausgestattet, um sich der angreifenden Drohnen zu erwehren, was ein Spaß – und ist man sicher gelandet, gibt es das Flugverdienstkreuz ans Revers.