Kooperation von Bundesdruckerei und Display-Hersteller Samsung

Der Personalausweis spielt bald auch Videos ab

11. Dezember 2008, 23:57 Uhr |

Die Bundesdruckerei und der koreanische Display-Hersteller Samsung Mobile Display (SMD) haben einen Entwicklungsvertrag geschlossen. Ziel der Zusammenarbeit ist, gemeinsam innovative Display-Technik für die nächsten Generationen von Ausweisen und Pässen zu entwickeln. Beispielsweise sollen künftig Kurzvideos in Personaldokumente integriert werden.

Der Fokus bei der Entwicklungszusammenarbeit liegt auf Aktiv-Matrix-Displays mit organischen
Leuchtdioden (AMOLED). SMD mit Sitz in Seoul ist weltweiter Marktführer für Display-Technik mit
organischen Leuchtdioden (OLEDs).

Mit dem Entwicklungsvertrag stärken die beiden Partner ihre bisherige Zusammenarbeit. Gemeinsam
werden innovative Systeme für elektronische Reisepässe, ID-Karten, Führerscheine und andere
Personaldokumente entwickelt. Der Vertrag hat vorerst eine Laufzeit von zwölf Monaten.

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"Wir versprechen uns von der Entwicklungszusammenarbeit Zugang zu neuesten Display-Technologien"
, so Ulrich Hamann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesdruckerei. "Durch die Kooperation
sind wir in der Lage, auf Basis modernster Technologien und Materialien innovative Lösungen zu
erproben und kurzfristig neue Konzepte und Dokumente vorzustellen."

Die Partner arbeiten in erster Linie an Techniken, um AMOLEDs in unterschiedliche Materialien zu
integrieren. Ziel ist, Dokumente zu entwickeln, die trotz der integrierten High-Tech sehr dünn,
klein, flexibel, robust und durchgängig farbig sind. Außerdem sollen die Dokumente neue
Möglichkeiten zum Schutz der Identität und ein neues Niveau an Fälschungssicherheit bieten.

SMD bringt im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit seine Display-Technik ein und stellt unter
anderem besonders dünne Muster von AMOLEDs zur Verfügung. Die Bundesdruckerei hat eine
Kontaktlostechnik entwickelt und stellt ihr Know-how als erfahrener Entwickler von elektronischen
ID-Dokumenten zur Verfügung.

Das erste Produkt der gemeinsamen Arbeit haben die Partner bereits vorgestellt: Das weltweit
erste Epass-Konzept mit dünnen und biegsamen AMOLED-Displays. Hier liegt hinter jedem Bildpunkt des
Displays eine aktive elektronische Schaltung, die mit niedrigem Stromverbrauch auskommt.
Personaldokumente künftiger Generationen werden kontaktlos und ohne interne Batterie funktionieren
und nur über die Energie eines Lesegeräts aktiviert.

Die verwendeten Kartenmaterialien erlauben es, die Passkarte zu laminieren. Dadurch wird der
Pass manipulationssicherer. Die Datenseite dieses elektronischen Musterreisepasses ist trotz
integrierten, farbigen Displays nur 700 Mikrometer dünn. Über das Display können künftig
unterschiedliche Informationen abgerufen werden, beispielsweise ein bewegtes Passbild des
Dokumenteninhabers. Statt des bislang "starren" zweidimensionalen Fotos des Ausweisbesitzers kann
künftig ein Video mit dem sich von rechts nach links drehenden Kopf des Passinhabers eingebunden
werden. Durch die Dreidimensionalität soll der Grenzbeamte leichter erkennen können, ob der vor ihm
stehende Reisende tatsächlich der Besitzer des Passes ist.

Die Bundesdruckerei arbeitet intensiv daran, die Entwicklung und den Einsatz von
Identitätstechnologien als kommende Zukunftstechnologie voran zu treiben. Dafür hat das Unternehmen
zahlreiche Kooperationen aufgebaut. Unter anderem hat die Bundesdruckerei das im November 2008
eröffnete Innovations-cluster der Fraunhofer-Gesellschaft "Sichere Identität Berlin-Brandenburg"
mitinitiiert, einen Lehrstuhl "Secure ID" an der Freien Universität Berlin gestiftet und mit
Fraunhofer-Instituten diverse Sicherheitslabore gegründet.

Peter Koller/wg


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