Eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Microsoft belegt: Die deutschen Internet-Anwender wollen umfassenden Schutz ihrer Daten, gehen aber gleichzeitig vergleichsweise sorglos mit diesen Daten um. Insbesondere jüngere Menschen sind zu freizügig. Immerhin die Hälfte der Befragten liest die oft seitenlangen Datenschutzbestimmungen der Web-Angebote - angeblich.
Von den knapp über 1.000 deutschen Online-Nutzern, die TNS Infratest im Auftrag von Microsoft
und dem
Deutschen Digital Institut zum â
Bewusstseinswandel im Datenschutzâ befragt hat, lesen angeblich mehr als die Hälfte die jeweiligen
Datenschutzbestimmungen des Online-Angebots durch. Diese Angabe wurde selbst von dem Mitinitiator
der Studie und Leiter des Deutschen Digital Instituts, Prof. Jo Groebel, in Frage gestellt: âHier
dürften Wunsch und Wirklichkeit ein wenig auseinanderliegen. Diese seitenlangen Abhandlungen liest
doch kaum jemand durchâ, so Groebel während der Präsentation der Studie.
Gartner:
âCyberuntergrund sammelt persönliche Daten wie ein Staubsaugerâ
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/datenklau_bei_jobboerse_monster_zeigt_passwort-risiko:/2009006/31813960_ha_CZ.html?thes=">Datenklau
bei Jobbörse Monster zeigt Passwort-Risiko
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/analystin_heartland-datendiebstahl_kann_500_millionen_dollar_kosten:/2009002/31809248_ha_LL.html?thes=">Analystin:
Heartland-Datendiebstahl kann 500 Millionen Dollar kosten
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/grosses_bot-netz_wartet_offenbar_auf_aktivierung:/2009002/31795105_ha_LL.html?thes=">GroÃes
Bot-Netz wartet offenbar auf Aktivierung
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/daten_vor_langfingern_schuetzen:/2009002/31802995_ha_LL.html?thes=">Symantec
Endpoint Encryption 7.0: Daten vor Langfingern schützen
Laut der Studie lesen fast 80 Prozent derjenigen, die die Bestimmungen links liegen lassen, die
Texte aufgrund der Länge nicht. Laut Andreas Jaspers, Geschäftsführer der
Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherung e.V.
(GDD), verstecken die schwarzen Schafe unter den Webseitenbetreibern in den uferlos langen
Bestimmungen sogar Einwilligungsklauseln zur Weiterverarbeitung der Daten.
Groebel forderte den Gesetzgeber auf, die Gesetze rund um die Bestimmungen zu verändern, sodass
vereinfachte Formen der Datenschutzbestimmungen möglich sind. âIdeal wäre eine Zusammenfassung der
relevantesten Passagen der jeweiligen Bestimmungen in drei Sätzen, samt Link auf die Langfassungâ,
so Groebel.
Ambivalent muten andere Resultate der Studie an. Denn knapp 60 Prozent der Befragten geben
bereitwillig ihre E-Mail-Adresse im Netz preis, 57 Prozent ihren Namen, immerhin 40 Prozent stellen
Bilder von sich ins Internet und 38 Prozent verraten Persönliches über Hobbys und Vorlieben.
Gleichzeitig lehnen aber 83 Prozent der Web-Nutzer solche Angebote ab, die durch Auswertung
persönlicher Daten individualisiert werden. Laut Studie neigen insbesondere die jüngeren
Internet-Nutzer dazu, allzu bereitwillig Privates preiszugeben, beispielsweise in sozialen
Netzwerken wie Facebook. Dazu Groebel: âSoziale Netzwerke sind eine ganz neue Herausforderung. Denn
noch fehlen Codices, die den Umgang mit diesen Netzen beschreiben.â
Lediglich 15 Prozent der Befragten wurden bereits Opfer eines Online-Datenmissbrauchs. In den
meisten Fällen wurden die Daten dabei zu Werbezwecken weiter gegeben. Für den Rechtsexperten
Andreas Jaspers kein zwingender Missbrauch: âOft ist die Weitergabe rechtlich völlig einwandfreiâ,
so Jaspers.
Die gröÃte Sorge der Web-Surfer ist die Verselbständigung ihrer Daten und die daraus folgende â
digitale Hilflosigkeitâ, wie Groebel das Phänomen nennt. Laut Tom Köhler, Direktor Strategie
Informationssicherheit und Kommunikation bei Microsoft Deutschland, âsind Staat und Wirtschaft
gefragt, die Verbraucher noch mehr über die bereits bestehenden Möglichkeiten des Datenschutzes im
Internet aufzuklärenâ.
Immerhin fast 85 Prozent der Befragten geben an, dass sie selbst der wichtigste Akteur sind,
wenn es um den Schutz der eigenen Daten geht. Beinahe 75 Prozent sehen die Online-Unternehmen in
der Pflicht und 70 Prozent die öffentlichen Datenschutzbeauftragten.
Uli Ries/wg