Speziell bei Virtualisierungsumgebungen besteht erheblicher Nachholbedarf

Disater-Recovery-Studie 2009 von Symantec

1. Juli 2009, 22:58 Uhr |

Symantec präsentiert die weltweiten Ergebnisse seiner jährlich erhobenen Disaster-Recovery-Studie. Der aktuelle " 2009 Disaster Recovery Research Report" gibt einen Überblick über den Status und die Herausforderungen in punkto Datensicherung und Hochverfügbarkeit. Demnach stieg im vergangen Jahr der Druck auf IT-Entscheider in diesem Bereich erheblich an. Gründe waren die ansteigenden Kosten für Ausfallzeiten und strengere Service-Vorgaben (SLAs). Gerade in virtuellen Umgebungen besteht dringender Handlungsbedarf beim Implementieren und Testen der Notfallpläne.

Der geschätzte Schaden, der durch Ausfallzeiten verursacht wird, belief sich nach Ergebnissen
der Studie in Deutschland im Schnitt auf rund 500 Euro pro Stunde. Eine abgestürzte Datenbank
verschlingt sogar 1.750 Euro in der Stunde. Um einen kritischen Vorfall komplett zu beseitigen,
mussten die befragten IT-Leiter weltweit durchschnittlich 287.600 Dollar ausgeben. In dieser Summe
sind neben dem Ausfall des Systems auch Implementierung und Ausführung eines angemessenen
Notfallplans enthalten. In Deutschland lag der Mittelwert mit rund 500.000 Dollar fast doppelt so
hoch. Damit kommen hiesige IT-Administratoren im internationalen Vergleich noch glimpflich davon.
Länder wie die USA und Japan gaben bis zu einer Million Dollar in Branchen wie dem Finanzsektor
aus. Vor diesem Hintergrund können Ausfälle in eine wirtschaftliche Katastrophe münden. Ein Grund,
weshalb immer mehr Unternehmen frühzeitig das Top Management in die Planungen einbeziehen: In 67
Prozent aller Disaster Recovery Arbeitsgruppen sitzen neben IT-Mitarbeitern auch CIOs, CTOs oder
IT-Direktoren am Tisch. Das Thema ist damit auch in den Führungsetagen der Unternehmen
angekommen.

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Der finanzielle Spielraum hat sich für viele IT-Administratoren erweitert: Die Studie zeigt für
2009 steigende Budgets für das Disaster Recovery. Allerdings werden die finanziellen Mittel aller
Voraussicht nach in den kommenden Jahren nicht weiter zunehmen. Lediglich in Deutschland blicken
IT-Entscheider optimistischer in die Zukunft. Hier rechnen zwei Drittel aller Befragten auch
künftig mit steigenden Mitteln. Aber auch hierzulande überwiegt die Sorge, Kundendaten und eigene
Umsätze durch Ausfälle zu gefährden.

Laut der Studie peilen deutsche Unternehmen eine durchschnittliche Wiederherstellungszeit von
vier Stunden an. Damit liegen sie zwischen den Spaniern (drei Stunden) und Franzosen (sechs
Stunden) im europäischen Mittelfeld. Die Kombination aus Tests der Notfall- und
Wiederherstellungspläne und Virtualisierung fordert jedoch viele Unternehmen weiterhin heraus. Rund
27 Prozent aller Unternehmen testen virtuelle Umgebungen innerhalb dieses Rahmens überhaupt nicht.
Immerhin hat sich ihr Anteil gegenüber dem vergangenen Jahr verringert – 2008 waren es noch rund 35
Prozent.

Etwa ein Drittel aller Unternehmen weltweit gab an, in virtuellen Umgebungen keinerlei
Backup-Strategie zu folgen. In Deutschland waren nur sechs Prozent der Unternehmen derart
unvorsichtig. Die nachlässigen Firmen nannten als Gründe, dass in erster Linie Speicherplatz fehlte
und es an automatischen Lösungen mangele. Eben diese beiden Punkte wurden auch von den Unternehmen
mit existierender Backup-Strategie als weiterhin problematisch bemängelt. So wünscht sich rund die
Hälfte der Studienteilnehmer ausgefeilte Tools, damit sie kritische Daten und Anwendungen in
virtuellen Umgebungen besser absichern können.

Auch personelle Engpässe und ein zu kleines Budget machten IT-Administratoren im Zusammenhang
mit virtuellen Maschinen das Leben schwer. Wohl auch deshalb gaben rund 64 Prozent aller Befragten
an, ihren Disaster-Recovery-Plan im Hinblick auf die verwendeten Virtualisierungslösungen in den
kommenden Monaten noch einmal ausführlich überarbeiten zu wollen. In Deutschland wollen rund 81
Prozent der Studienteilnehmer noch einmal ihre Prozesse verbessern.

Für den "2009 Disaster Recovery Research Report" befragte das Markforschungsunternehmen Applied
Research West im Juni dieses Jahres 1.650 IT-Leiter und Sicherheitsexperten aus mittelständischen
und großen Unternehmen. Die internationale Studie wurde in 24 Ländern in Amerika, Europa, dem
Mittleren Osten, Asien und Südamerika durchgeführt.

LANline/dp


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