Bit Defender Top 10 im November: AutorunINF an der Spitze der Bedrohungs-Charts

E-Threat-Report: Clicker nicht mehr der gefährlichste Trojaner

4. Dezember 2009, 13:00 Uhr |

Die Herrschaft von Clicker unter den gefährlichsten Malware-Bedrohungen ist (vorerst) zu Ende. Fünf Monate in Folge belegte der Trojaner Rang eins der Bit Defender E-Threat Top 10. Im November tauscht er die Plätze mit AutorunINF, der zu seiner Verbreitung die Autorun-Funktion im Windows-Betriebssystem missbraucht. Mit dieser Strategie ist er innerhalb der Top 10 nicht allein. Gleich drei Trojaner nutzen diese Windows-Schwachstelle. Conficker hält dagegen Position 3 und legt an Infektionsrate leicht zu. Trojan.Inject.RA und Trojan.Downloader.Bredolab.AZ sind die Neueinsteiger des Monats auf den Plätzen neun und zehn.

Trojan.AutorunINF.Gen (8,45 Prozent Infektionsrate) nutzt zur Verbreitung ein
autorun.ini-Skript, über das alle Wechseldatenträger standardmäßig verfügen. Über diese Funktion
wird eine bestimmte Datei nach dem Anschluss des Datenträgers an den PC automatisch ausgeführt.
Malware-Autoren nutzen diese Windows-Funktion und manipulieren solche Dateien, um schädliche
Anwendungen zu starten, ohne dass der Benutzer etwas merkt.

Trojan.Clicker.CM (7,87 Prozent) verliert 1,6 Prozentpunkte im Vergleich zum
Vormonat. Dieser Trojaner versteckt sich überwiegend auf Websites, die illegale Anwendungen wie
Cracks, Keygens und Seriennummern zum Download anbieten. Conficker (offizielle Bezeichnung:
Win32.Worm.Downadup.Gen) ist im November für 5,62 Prozent der weltweiten Infektionen
verantwortlich, womit er Platz drei belegt. Der Wurm beschränkt den Zugang zu Web-Seiten von
IT-Security-Anbietern und verweigert Usern die Ausführung von Windows-Updates. Neuere Varianten des
Schädlings installieren zusätzlich fehlerhafte "Security-Software".

Auch Trojan.Wimad hält mit dem vierten Platz und exakt fünf Prozent Infektionsrate
die Position. Der Trojaner infiziert vor allem Advanced-System- Format-(ASF-)Dateien mit einem
Code, um weitere Schädlinge nachzuladen. Diesem Trojaner folgt mit nur wenig Abstand auf Rang fünf
Exploit.PDF-JS.Gen (3,23 Prozent). Dieser Exploit nutzt verschiedene Sicherheitslücken in
Javascript-Engines des Adobe PDF Reader. Auf dem PC führt er bösartige Codes aus, die wiederum den
Download schädlicher Binaries auslösen.

Win32.Sality.OG belegt mit 2,57 Prozent den sechsten Rang. Der polymorphe
Datei-Infector schleust seinen verschlüsselten Code über exe- und scr-Dateien ein. Um seine Präsenz
auf dem infizierten Computer zu verbergen, verwendet er ein Rootkit und versucht
Antivirusanwendungen auf dem PC stillzulegen. Auf Platz sieben und acht folgen mit
Trojan.Autorun.AET (2,05) und Worm.Autorun.VHG (1,59) zwei Schädlinge, die es – wie der Name
bereits verrät – ebenfalls auf die Autorun-Funktion in Windows abgesehen haben. Ersterer verbreitet
sich über in Windows freigegebene Ordner sowie durch Wechseldatenträger. Worm.Autorun.VHG ist ein
Internet- und Netzwerkwurm, der die Windows-Schwachstelle MS08-067 ausnutzt.

Neueinsteiger Trojan.Inject.RA (1,45 Prozent) auf Position 9 ist ein
kennwortstehlender Trojaner, der es meist auf Spieler des Fantasy-Games Lineage II abgesehen hat.
Diese spezielle Trojanervariante verfügt über eine Keylogger-Komponente, die Tastatureingaben
abfängt und sie via HTTP oder SMTP-Protokolle an die Angreifer zurückschickt.
Trojan.Downloader.Bredolab.AZ (10. Platz, 1,20 Prozent) ist der zweite neue Threat in den Bit
Defender Top 10. Als Microsoft-Word-Dokument getarnt, installiert der Trojaner eine DLL-Datei und
registriert sie als "Browser Helper Object". Anschließend überwacht auch er die Tastatureingaben
des Benutzers über eine Keylogger-Komponente und sendet die Daten an eine Website in Russland.

LANline/jos


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