Ein verlorenes oder gestohlenes Dienst-Notebook verursacht einem Unternehmen im Schnitt einen Schaden von 50.000 Dollar, in bestimmten Fällen sogar weit mehr. Das hat eine von Intel unterstützte Studie des Ponemon-Instituts ergeben. Die besten Gegenmaßnahmen: Verschlüsselung und schnelle Reaktion auf den Verlust.
Ein abhanden gekommener Laptop wird vor allem durch die damit verbundenen Datenverluste so
teuer: Mit 80 Prozent machen die Kosten dafür den Löwenanteil dieser Verluste aus. Auf den Rest
entfallen finanzielle Belastungen für den Verlust geistigen Eigentums – die den zweitgrößten Posten
ausmachen – , für die Entdeckung und Nachverfolgung von Verlust oder Diebstahl, für Anwalts- oder
Beraterhonorare und Behördengebühren. Weiterhin zählen die Experten natürlich auch die
Wiederbeschaffung zu den Folgekosten eines gestohlenen oder verlorenen Mobil-PCs.
Den durchschnittlichen Gesamtverlust beziffert das Ponemon-Institut, das für seine Studie 138
Fälle untersucht hat, auf exakt 49.246 Dollar. Allerdings: Der Betrag ist sehr stark abhängig
davon, wie schnell ein Unternehmen das Fehlen eines Laptop bemerkt und entsprechend darauf
reagiert. Wird das Notebook schon am gleichen Tag vermisst gemeldet, halten sich die
durchschnittlichen Folgekosten mit knapp 9.000 Dollar noch in Grenzen.
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/data_leakage_prevention_setzt_beim_menschen_an:/2009017/31920147_ha_CZ.html?thes=">Data
Leakage Prevention setzt beim Menschen an
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/security-budgets_wachsen_trotz_krise:/2009017/31918209_ha_CZ.html?thes=">Security-Budgets
wachsen trotz Krise
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/verschluesselung_ist_beim_infoschutz_nur_die_halbe_miete:/2009013/31876894_ha_CZ.html?thes=">Verschlüsselung
ist beim Infoschutz nur die halbe Miete
Empfindlicher trifft es die Betriebe, die einen Laptop-Abgang über eine Woche nicht bemerken
oder gar zu spät auf eine Verlustanzeige reagieren: Dann beziffert Ponemon den mittlere
Schadenshöhe schon auf über 115.000 Dollar.
Die Unkosten lassen sich auch durch die Verschlüsselung der gespeicherten Daten effizient im
Rahmen halten: Laut Ponemon reduziert sich der durchschnittliche Schaden hierdurch deutlich um
20.000 Dollar pro Fall.
Nur sehr wenig macht dagegen laut Studie der Produktivitätsverlust aus: Wenn der Laptop-lose
Mitarbeiter gelangweilt in die Landschaft schauen muss, beschert er seinem Arbeitgeber hierdurch
nur ein Prozent des Gesamtverlusts.
Überraschenderweise kann der Boss eines Unternehmens eher seinen Mobil-PC verbummeln als ein
Manager oder Abteilungsleiter: Denn während sich die Durchschnittskosten für den verlorenen
Chef-Laptop auf 28.000 Dollar belaufen, steigen die Kosten bei Notebooks der mittleren
Führungsmannschaft auf über 60.000 Dollar.
Kurioserweise ermitteln die Studienautoren auch Kosten für verlorene Mobil-PCs mit und ohne
Backup, die sich umgekehrt als erwartet verhalten: Denn den Schaden für einen Laptop mit komplettem
Backup beziffert Ponemon mit 70.000 Dollar fast doppelt so hoch wie bei einem ohne Datensicherung,
der nur gut 39.000 Dollar Verlust beschert. Allerdings haben die Experten eine plausible Erklärung
für dieses Paradoxon parat: Bei Laptops mit gespiegelten Informationen ist es schlicht und
ergreifend einfacher, den Umfang und die Schwere des Datenverlusts eindeutig festzustellen. Mit
anderen Worten: Unternehmen, die keine Backups für ihre mobilen PCs anlegen, tummeln sich im Falle
eines Verlusts im Land der Unwissenden und bemerken gar nicht, wie groß der Schaden wirklich ist.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, das der von Ponemon ermittelte durchschnittliche Schaden aufgrund
dieser Dunkelziffer noch größer sein dürfte.
Stefan Schwögler/CZ