Allensbach-Umfrage verdeutlicht Nachholbedarf bei Security-Wissen

Eltern - Kinder - Internet: Denn sie wissen nicht, was sie tun

24. Juli 2014, 5:55 Uhr | LANline/jos

Viele Eltern geben zu, dass sie nicht genau wissen, was ihre Kinder im Internet treiben. Dabei ist ihre größte Sorge, dass ihre Kinder zu viele persönliche Informationen über sich preisgeben. Dies ergab der jährliche Sicherheitsreport, den das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Deutschen Telekom erstellt. Knapp die Hälfte - 49 Prozent - der befragten Eltern räumte ein, dass sie die Internet-Aktivitäten ihrer Kinder nur schwer überblicken. Genau 50 Prozent erklärten dagegen, dass sie gut über die Aktivitäten ihrer Kinder im Internet Bescheid wüssten.

Die Zahl der Ahnungslosen ist besonders erstaunlich, da sich die Eltern durchaus bewusst sind, welcher Vielzahl von Risiken ihre Kinder im Internet begegnen. Die größte Sorge der Eltern (zwei von drei Befragten) ist, dass ihre Kinder im Internet zu viel von sich preisgeben und zu lange online sein könnten. 62 Prozent beunruhigt, dass Kriminelle über Chats oder Foren Kontakt mit ihren Kinder aufnehmen könnten, 58 Prozent, dass Fotos der Kinder ohne Wissen der Eltern ins Internet gestellt werden könnten.

Tatsächlich schlechte Erfahrungen gemacht haben nach Angaben der Eltern hingegen nur wenige Kinder. Noch am häufigsten haben Eltern den Eindruck, dass ihre Kinder zu viel Zeit im Internet verbringen (36 Prozent), sich auf falsche Informationen aus dem Netz verlassen (28 Prozent) und zu viel von sich preisgeben (23 Prozent). Jeweils rund ein Fünftel der Eltern berichtet zudem davon, dass ihre Kinder pornografische Filme oder Gewaltvideos gesehen sowie illegal Musik oder Filme heruntergeladen haben.

Bedenklich stimmt nach Ansicht der Studienautoren, dass 43 Prozent der Eltern, die nach eigenem Bekunden keinen Überblick über die Aktivitäten ihrer Kinder im Internet haben, das Gefühl haben, ihre Kinder wissen nicht ausreichend über die Gefahren im Internet Bescheid.

Soweit es um die Aufklärung der Kinder und Jugendlichen über die Risiken und Gefahren im Internet geht, sieht die Bevölkerung in erster Linie die Eltern in der Pflicht, an zweiter Stelle Schulen und Lehrer (95 und 63 Prozent). Kindern und Jugendlichen oder Anbietern von Internet-Dienstleistungen (etwa soziale Netzwerke oder E-Mail-Dienste) schreibt nur eine Minderheit (18 und 24 Prozent) eine besondere Verantwortung zu.

„Kinder nutzen täglich das Internet. Doch viele Eltern nehmen die Gefahren, die dort lauern, offenbar nicht ernst  genug. Ein Großteil weiß gar nicht, was sein Nachwuchs dort tut“, erklärte Thomas Kremer, Telekom-Vorstand für Datenschutz, Recht und Compliance.

Der Sicherheitsreport 2014 stützt sich auf insgesamt 1.503 Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahren. Befragt wurden außerdem gezielt Eltern von sechs- bis 17-jährigen Kindern. Die Demoskopen fragten dabei nach allgemeinen Sorgen und Risiken sowie nach Cyberrisiken im Besonderen. Dabei zeigte sich, dass die allgemeine Risikoeinschätzung in der Bevölkerung im Vergleich zum Vorjahr weitgehend gleich geblieben ist. Unverändert ganz oben im Sorgenkatalog stehen Pflegebedürftigkeit im Alter und Altersarmut. Rund die Hälfte der Befragten sorgen sich darüber.

Fasst man die vier Cyberrisiken (Datenbetrug im Internet, Missbrauch persönlicher Daten durch Unternehmen, Computerviren und Missbrauch persönlicher Daten durch andere Nutzer in sozialen Netzwerken) zusammen, so gehen 91 Prozent der Bevölkerung davon aus, dass die damit verbundenen Risiken künftig steigen werden. In den anderen Bereichen wie „klassischer“ Kriminalität, Terroranschläge, aber auch Gesundheitsgefahren durch lebensbedrohliche Krankheiten, Arbeitslosigkeit oder radioaktive Verstrahlung erwartet die Mehrheit der Bevölkerung keine Zunahme, sondern geht von einem konstanten, teils sogar sinkenden Risiko aus.

Gemeinsam mit der Münchner Sicherheitskonferenz wird die Deutsche Telekom am 3. November wieder den Cyber Security Summit veranstalten. Auf diesem Gipfeltreffen in Bonn sollen Führungspersönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft gemeinsam mit Top-Security-Experten Strategien und konkrete Lösungsansätze für mehr Sicherheit in unserer zunehmend vernetzten Welt erörtern.

Bedenklich stimmt nach Ansicht der Studienautoren, dass 43 Prozent der Eltern, die nach eigenem Bekunden keinen Überblick über die Aktivitäten ihrer Kinder im Internet haben, das Gefühl haben, ihre Kinder wissen nicht ausreichend über die Gefahren im Internet Bescheid.

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