Dank der internationalen Zusammenarbeit mehrerer Ermittlungsbehörden konnte in den vergangenen Tagen einem kriminellen Hackerring der Garaus gemacht werden. Die Männer hatten auf knapp 40 Webseiten geklaute Kreditkartendaten verhökert.
Unter der Federführung der USA und England ist internationalen Ermittlern aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, der Ukraine und Rumänien ein schwerer Schlag gegen die organisierte Internetkriminalität gelungen. In einer konzertierten Aktion gingen die Beamten in den letzten Tagen gegen einen Ring aus Kreditkartenbetrügern im Internet vor und beschlagnahmten dabei unter anderem einige Computer sowie 36 Webseiten, über die gestohlene Kreditkarteninformationen verkauft worden waren. Nach Angaben der Polizei waren die illegalen Onlineshops professionell organisiert und boten ihren Kunden beispielsweise automatisierte Warenkörbe für ihre Einkäufe. Jetzt prangt auf den stillgelegten Seiten nur noch ein Warnhinweis der amerikanischen Justiz. Doch nicht nur den Betreibern ging es bei der Aktion an den Kragen. Wie die Behörden mitteilen, wurden auch zwei Großeinkäufer verhaftet, die regelmäßig enorme Mengen geklauter Kreditkartendaten bei den kriminellen Etailern gekauft hatten – wahrscheinlich, um sie anschließend auf Rohlinge zu ziehen und zu verkaufen.
Um an neue Kreditkartendaten zu kommen setzen Cyberkriminelle vor allem Malware wie Trojanische Pferde und digitale Hintertürchen ein, mit denen sie fremde Rechner infizieren und die Daten dort vollautomatisch auslesen lassen. Aber auch Phishing, also Täuschungs-Angriffe, bei denen die Opfer dazu gebracht werden sollen, ihre Daten freiwillig anzugeben, spielen weiterhin eine große Rolle bei der Datenbeschaffung. Darüber hinaus entdecken Hersteller von Antivirussoftware wie Sophos immer wieder gefälschte Antiviruslösungen, so genannte Scareware, die den Opfern ihre Bankingdaten klaut.