Cyber-Kriminelle haben offenbar die Einschüchterung als Angriffsmasche für sich entdeckt. Jüngstes Beispiel ist eine neue Variante einer Erpressersoftware, die sich im Startsektor der befallenen Computer (Master Boot Record) einnistet sie so lange am Hochfahren hindert, bis der geforderte Geldbetrag gezahlt wird.
Bei ihren Erpressungsversuchen tarnen sich die Gangster gerne als vermeintliche Behörde. und tarnen sich dabei gerne als vermeintliche Behörde. Bekannt geworden ist Erpressersoftware hierzulande durch den seit Wochen grassierenden »BKA-Trojaner«. Auch der neue Schadcode arbeitet offenbar sehr wirkungsvoll. Überweisen die Opfer der jüngsten Attacke die geforderte Summe, erhalten sie einen Code, mit dem sich die Blockade aufheben lässt. Die Zahlung des »Lösegeldes« ist jedoch nicht erforderlich. Denn die Opfer können den Schädling selbst entfernen, so das Sicherheitsunternehmen Trend Micro und stellt eine Anleitung zum Entsperren des Rechners zur Verfügung:
1. Zunächst wird die Windows-Installations-CD eingelegt.
2. Nun muss der Computer neu gestartet und von der CD gebootet werden.
3. Bei Aufforderung gibt der Anwender jetzt den Buchstaben »r« ein, um die
Wiederherstellungskonsole zu öffnen.
4. Bei Aufforderung wird im nächsten Schritt das Administrator-Kennwort eingegeben.
5. Jetzt wird zum Laufwerk gewechselt, auf dem Windows auf dem Rechner installiert ist, in der Regel das Laufwerk C:
6. Im nächsten Schritt muss der Anwender nach der Eingabeaufforderung den Befehl »fixmbr [Laufwerksbuchstabe]« (also zum Beispiel fixmbr C:) eintippen.
7. Wenn der Befehl erfolgreich ausgeführt wurde, drückt der Nutzer auf Exit, um das System erneut und von der Festplatte zu starten.
8. Im letzten Schritt sollte ein vollständiger Systemscan mit der Sicherheitssoftware gestartet werden, um sämtliche Komponenten des Schädlings zu entfernen.
Übrigens infizieren sich Anwender nicht nur per E-Mail oder auf Webseiten mit zweifelhaftem Ruf mit Erpressersoftware. So wurde beispielsweise vor kurzem zum die Website des französischen Einzelhandelsunternehmens Ladurée von Gangstern hinter dem BKA- und anderen Polizeitrojanern gehackt, sodass alle Besucher ihre Systeme mit der Schadsoftware infiziert haben.