Security-Chancen auf der CeBIT vertan

Experte bemängelt Lücken beim Schutz vor Informationslecks

22. März 2007, 23:50 Uhr |

"Die CeBIT 2007 hätte in puncto IT-Sicherheit dem umfassenden Schutz vor Informationslecks zum Durchbruch verhelfen können. Statt dessen gab es reichlich Lippenbekenntnisse", so das Messefazit von Frank Böning, Sales Director EMEA beim Spezialisten für Informationssicherheit Workshare. "Dabei ist der Handlungsbedarf gerade im deutschen Mittelstand riesig, wie die Diskussion um Ideenklau durch asiatische Plagiatoren vor, während und nach der Messe gezeigt hat." Und weiter: "Mancher Anbieter meint, es wäre damit getan, eine verdächtige E-Mail einfach nur aufzuhalten oder das Kopieren auf USB-Sticks zu blockieren. Dass dies wichtige Geschäftsprozesse brutal unterbricht, wird verschwiegen", moniert Sicherheitsexperte Böning die Funktionsweise der auf der CeBIT ausgestellten Lösungen für "Information Leak Prevention" (ILP). "Intelligent wird der Schutz vor Informationslecks erst, wenn die Software die betreffenden Daten von Fall zu Fall auf den Risikograd der enthaltenen Informationen prüft und passende Gegenmaßnahmen einleitet."

Zahlreiche Security-Anbieter propagieren den Schutz vor Informationslecks als das Thema des Jahres 2007. "Unternehmen beginnen zu verstehen, dass ihre Werte in den Informationen stecken, die sie schaffen. Marktforschungs- und Kundendaten, Konstruktionspläne, Patente und Verträge, all dies muss man zuverlässig vor Missbrauch schützen. Dies gilt gerade in Zeiten verschärften globalen Wettbewerbs und krimineller Methoden der Plagiatoren", so Frank Böning weiter.

Die Branche solle aufhören, Sicherheit in technischen Begriffen wie Port-Blocking, Gateway-Monitoring oder Endpoint-Agents zu denken. Die Informationen müssten fließen, aber nur die richtigen Informationen zu den richtigen Leuten: Darum gehe es bei Information Leak Prevention wirklich. Das größte Problem bei den jüngsten Messeankündigungen sieht der Workshare-Mann in der mangelnden Verfügbarkeit. "Die Unternehmen brauchen jetzt eine funktionierende, umfassende Lösung. Die tollsten Ankündigungen helfen nichts, wenn ein mittelständischer Autozulieferer heute schon seine Konstruktionsdaten an die chinesische Konkurrenz verliert, weil vielleicht ein Mitarbeiter einem Bestechungsversuch nicht widerstehen konnte."

LANline/jos


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