Weihnachten weckt Sehnsüchte. Dies gilt auch für Singles - und das wissen Online-Betrüger nur zu gut. Panda Security warnt männliche Singles, deren Profile in Social-Networking-Plattformen offen einsehbar sind, derzeit vor zukunftsversprechenden Flirts - speziell, wenn unbekannte russische oder osteuropäische Frauen die Partner sind. Wer in diesen Monaten unversehens eine entsprechende Bekanntschaft macht, sitzt womöglich kostspieligen Machenschaften von Online-Kriminellen auf.
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http://llschnuerer.cmpdm.de//kn31601563">Die Malware-Szene verfeinert bekannte
Social-Engineering-Tricks
Es fällt aus Sicht der Redaktion durchaus schwer, eine solche Warnung weiterzugeben, weil sie
vielleicht Hoffnungen zerstört, diskriminierend wirkt und im Einzelfall Misstrauen sät, wo es nicht
angebracht ist. Panda zufolge ist es allerdings Fakt, dass sich Cyberkriminelle aktuell in
statistisch relevanter Zahl gezielt als russische oder osteuropäische Single-Frauen tarnen, die
männliche Computer-Nutzer per Mail kontaktieren. Darin teilen sie dem Opfer mit, dass sie es gerne
kennenlernen würden, weil sie sein Online-Profil so interessant fänden.
Reagiert der Empfänger auf diese Mail, wird er zunächst in einen harmlosen Mail-Austausch über
Hobbies und Freizeitvorlieben verwickelt, den die Absenderin zusätzlich mit privaten Fotos spickt.
Auf diese Weise entsteht schnelle eine vertraute Atmosphäre, und meist folgt nach kurzer Zeit auch
der beiderseitige Wunsch einer ersten Begegnung.
Dies ist ein gängiges Flirtschema, das zunächst einmal keinen Verdacht aufkommen lässt. Die
Situation ändert sich allerdings, sobald die vermeintliche Bekannte tatsächlich die Reise zum
ersten Besuch in Deutschland antritt. Unmittelbar vor Beginn treten typischerweise angeblich
Probleme auf, die den Besuch zu verhindern drohen. So sind zum Beispiel Komplikationen mit dem
Einreisevisum nur mit einem Geldbetrag von bis zu 500 Dollar zu lösen, den die Dame in der Kürze
der Zeit nicht aufbringen kann.
Um das bevorstehende Date nicht zu gefährden, bittet sie ihr unwissendes Opfer um Hilfe. Doch
eine kurzfristig getätigte Überweisung rettet in diesem Fall nicht das ersehnte Treffen mit der
Auserwählten, sondern landet direkt auf dem Konto des Online-Kriminellen. Dieser wiederum führt
seine Hinterlist so lange fort, bis der leidtragende Single den Betrug erkennt.
"Allein im vergangenen Jahr hat jeder fünfte Bundesbürger schon einmal jemanden über das
Internet kennengelernt", erklärt Jan Lindner, Geschäftsführer von Panda Security. "Die Beliebtheit
sozialer Netzwerke vereinfacht den Online-Kriminellen ihr gefährliches Doppelspiel. Dadurch, dass
ein Großteil aller Internet-Nutzer bei irgendeinem Portal ein ausführliches Profil hinterlegt hat,
lässt eine Kontaktanfrage mit diesem Aufhänger lange keinen Verdacht aufkommen."
LANline/wj