Entspannung bei Schadcode ist nicht in Sicht

G Data prophezeit einen heißen Malware-Herbst

9. September 2008, 22:57 Uhr |

Die Malware-Industrie agiert in internationalen Netzwerken und kennt keine Sommerferien. Das zeigen die steigenden Schadcodezahlen der letzten Monate. Das G Data Security Lab prognostiziert einen weiteren Anstieg, sodass die magische Grenze von mehr als einer Million Schädlinge bis Jahresende geknackt werden könnte.

"Bereits jetzt haben wir es in 2008 mit mehr als einer halben Million neuen Schädlingen zu tun.
Erfahrungsgemäß kommen die starken Malware-Monate im letzten Viertel eines Jahres. Von daher
sollten wir uns auf einen heißen Herbst und heißen Winter 2008 einstellen", so Ralf Benzmüller,
Leiter des G Data Security Labs.

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Allein in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres schafften es Cyber-Kriminelle, die
unglaubliche Zahl von fast 527.000 neuen Schädlingen zu lancieren, viermal soviel Schadcode wie im
gesamten vergangenen Jahr. Sie brachten im August fast 100.000 neue Schädlinge weltweit in Umlauf.
Stündlich prasselten durchschnittlich 132 neue Schädlinge über Windows-Anwender herein.

Weiterhin Nummer eins unter den Schadcode-Familien bleiben mit einem Anteil von fast 27 Prozent
die Trojanischen Pferde. Auf Platz zwei der unrühmlichen Top Five befanden sich auch im vergangenen
Monat Backdoors mit einem Anteil von 20,5 Prozent.

Das Hauptinteresse der Onlinekriminellen gilt weiterhin dem Diebstahl von Anwenderdaten und die
Einbindung der infizierten PCs in Botnetze. Waren es früher primär Kreditkarteninformationen und
Online-Banking-Daten, so werden mittlerweile fast alle Daten zu Geld gemacht.

"Programme für den Diebstahl von Kennwörtern zu Online-sielen führen das Feld der Schadprogramme
klar an", so Benzmüller. "Nach unserer Einschätzung floriert im Internet zudem ein reger Handel mit
marketingrelevanten Daten. Hier stehen an oberster Stelle Zugangsdaten für Internetdienste und
Bankkonten, Kreditkarteninformationen, Telefonnummern oder E-Mail-Adressen. Diese werden von
Datenhehlern ins Ausland verkauft und von unseriösen Anbietern für Direktmarketingzwecke genutzt",
berichtet der Experte weiter.

Die Recherchen der G Data Security Labs ergaben, dass auch unter Datenhehlern ein starker
Preiskampf herrscht. Für ungeprüfte Massenware verfallen die Preise, und so sind mehrere hundert
MBytes unsortierter Daten auf dem Schwarzmarkt bereits für unter 50 Euro zu bekommen. Die
angebotenen Datenpakete enthielten Zugangsdaten zu E-Mail-Accounts, Telefonnummern, Paypal-Konten
oder Online-Banking. Sortierte und validierte Daten sind im Preis entsprechend höher angesiedelt,
und interessierte Käufer können die Daten beispielsweise nach dem Wohnort des Opfers auswählen. Der
aktuelle Preis für Kreditkarteninformationen ist deutlich gesunken und liegt für einen einzelnen
Datensatz bei zirka einem Euro.

Susanne Franke/wg


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