Eine Welt im digitalen Wandel kennt keine Grenzen. Problemstellungen hinsichtlich Cybersicherheit und Datenschutz manifestieren sich daher auf allen Ebenen der Gesellschaft. Ein Blick auf die unterschiedlichen Cyberbedrohungen der heutigen Zeit und die Herausforderungen, die damit einhergehen.
Höher, schneller, weiter – die zunehmend vernetzte Welt, in der wir leben, bringt viele Vorteile mit sich. Doch immer schnellere Produktzyklen, die steigende Zahl an sogenannten connected Devices und der mitunter zu leichtfertige Umgang mit den eigenen Daten tragen dazu bei, dass auch das Gefahrenpotenzial zunimmt. Der aktuelle Report "Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2019" des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nimmt diese Entwicklungen etwas näher in Augenschein: Demnach – so die gute Nachricht – sei die Abwehr von Cyberangriffen in Deutschland erfolgreich, auch wenn die IT-Sicherheitslage weiterhin angespannt ist. Ein wesentliches Risiko für Anwender in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft gehe dabei von der Schadsoftware Emotet aus, die das BSI bereits im Dezember 2018 als die gefährlichste Schadsoftware der Welt bezeichnet hatte. Diese Einschätzung sei durch die erheblichen Schäden bestätigt worden, die durch Cyberangriffe mit Emotet entstanden sind.
Bittere Erkenntnis: Es kann jeden treffen
Auch unabhängig von Emotet zähle Ransomware, also Erpressungssoftware, nach wie vor zu den größten Bedrohungen für Unternehmen, Behörden und andere Institutionen sowie für Privatanwender, so das BSI. Immer wieder komme es zu Komplettausfällen von Rechnern und Netzwerken, aber auch von Produktionsanlagen. Auch Einrichtungen des Gemeinwesens seien zuletzt wiederholt Ziel von Ransomware-Angriffen geworden. Dazu zählen beispielsweise Krankenhäuser in Deutschland genauso wie Kommunalverwaltungen in den USA. Die vom BSI prognostizierte neue Qualität der Cyberangriffe drückt sich auch durch mehrere große Fälle von Identitätsdiebstahl aus, die 2018/2019 für Aufmerksamkeit sorgten. Unter anderem betroffen waren Anwender von sozialen Netzwerken und Kunden einer großen Hotelkette, Prominente und Politiker aus Deutschland im Zuge des Doxing-Vorfalls, der im Januar 2019 bekannt wurde, sowie hunderte Millionen andere Internetnutzer, deren Daten im Zuge der als "Collection #1" bis "Collection #6" bezeichneten Vorfälle öffentlich im Internet verfügbar gemacht wurden. Bemerkenswert dabei sei laut Bundesamt nicht nur die Häufung der Vorfälle, sondern auch die riesige Menge der abgeflossenen und im Internet veröffentlichten persönlichen Daten.Ein Ende dieser Entwicklungen ist nicht absehbar. Im Gegenteil: Nach wie vor sei laut BSI eine hohe Dynamik der Angreifer bei der (Weiter-)Entwicklung von Schadprogrammen und Angriffswegen festzustellen. So habe man rund 114 Millionen neue Schadprogamm-Varianten registriert, DDoS-Angriffe mit bis zu 300 GBit/s Angriffsbandbreite beobachtet und über 110.000 Bot-Infektionen täglich registriert – meist auf mobilen Endgeräten oder Geräten des Internets der Dinge (IoT).