Web-2.0-Anwendungen können durchaus die Kontroll- und Sicherheitsanstrengungen von Unternehmen unterminieren, denn sie finden ihren Weg ins Firmennetzwerk. Das Marktforschungsunternehmen Forrester Research führte im Jahr 2009 hierzu eine interessante Studie durch. Das Ergebnis: 50 Prozent der befragten Unternehmen stellten fest, dass der Datenverkehr, der durch Social-Networking entsteht, bereits 30 Prozent ihrer Bandbreite benötigt. Um die Überbelastung des Unternehmensnetzwerkes zu vermeiden, versuchen IT-Administratoren, den Datenverkehr zu priorisieren, so dass geschäftskritischen Anwendungen wie SAP-Lösungen nicht mit privaten YouTube-Videos um Brandbreite buhlen müssen. Web-2.0-Anwendungen dienen natürlich auch als potenzielle Angriffsquelle, wie die immer wieder auftretenden Phishing-Attacken auf Twitter oder Facebook belegen.
Malware – maskiert als Social-Networking-Links – wird eine der großen Herausforderungen dieses Jahres sein. Social-Media eröffnet auch Möglichkeiten für so genannte »Social Security Exploits« um bestimmten Schadcode zur Ausführung zu bringen oder Anwender zu manipulieren. YouTube-Nutzer wurden im Jahr 2009 bereits Opfer solcher Attacken: Cyber-Kriminelle haben die Funktionen »Comment« und »Annotation« dazu genutzt, um Nutzer auf Websites – oftmals mit pornografischem Inhalt – zu leiten, Rechner zu infizieren und die Benutzer Schadprogrammen auszusetzen.
Anfang 2010 nutzten Hacker echte YouTube-Links, um Spam zu verteilen. Da in den Unternehmen viele Mitarbeiter neben Seiten wie Facebook oder LinkedIn auch YouTube nutzen, betreffen diese Attacken nicht nur private Nutzer, sondern bereiten auch den IT-Verantwortlichen in den Unternehmen Kopfzerbrechen. Die Angst vor Informationsverlust, wobei Mitarbeiter – willentlich oder nicht – geschäftskritische Daten nach außen dringen lassen, ist groß.