Genetec verspricht seinen Partnern sehr abwechslungsreiche Projekte. Die erfordern aber meist umfangreiche Integrationsdienste, weshalb der Hersteller hohen Wert auf die Ausbildung seiner Partner legt. »Wir wollen, dass der Qualitätsstandard, den wir mit unseren Produkten vorgeben, auch beim Kunden ankommt«, sagt Wollmann und betont: »Die Tests für Zertifizierungen und Re-Zertifizierungen sind keine Larifari-Tests – da kann man auch durchfallen.« In besonders komplexen Projekten kann der Hersteller seinen Partnern allerdings auch mit Professional Services unter die Arme greifen.
Darüber hinaus versorgt Genetec seine Partner mit Leads. Weil man viele globale Kunden habe, brauche man häufig lokale Partner, um diese Kunden in einem anderen Land zu betreuen, sagt der Manager. Des Weiteren gehöre es natürlich zu den Aufgaben des Herstellers, für Aufmerksamkeit im Markt zu sorgen und über die Produkte und ihre Fähigkeiten zu sprechen – das könne schließlich niemand zu gut wie ein Hersteller selbst.
Systemhäuser, die sich den handwerklichen Teil des Geschäfts – etwa die Montage von Kameras, Kartenlesern oder Schließanlagen – nicht zutrauen oder sich nicht damit befassen wollen, können auf Unterstützung durch Sicherheitstechniker zählen. Die sind umgekehrt nämlich oft vom IT-Part überfordert, weshalb Genetec sich bemüht, seine beiden Channels untereinander zu vernetzen. »Da ergeben sich die interessantesten Kombinationen von Partnern«, berichtet Wollmann und konstatiert: »In der Branche wächst etwas zusammen.«
Mit der im Frühjahr veröffentlichten Version 5.8 seines »Security Center« führt Genetec nicht nur anpassbare Live-Dashboards ein, über die sich Ereignisse in Echtzeit verfolgen lassen, sondern hat auch seine App für Android und iOS komplett überarbeitet. Die mutiert nun zur kompletten Steuerzentrale für alle Sicherheitsfunktionen, egal ob Videoüberwachung oder Zutrittskontrolle. Die Systeme lassen sich über eine Kartenansicht ansteuern – das ist vielfach einfacher, als etwa über Baumstrukturen und kryptische Namensschemata, eine bestimmte Kamera oder einen bestimmten Kartenleser irgendwo in einem Unternehmen mit mehreren Standorten aufzuspüren. Die Geräte können komplett per App verwaltet werden. So lassen sich Konfigurationen ändern, Türen entsperren oder Live-Bilder von Kameras abrufen – selbst das Ausrichten einer Kamera auf bestimmte Objekte ist via Smartphone möglich, so es sich um eine PTZ-Kamera (Pan, Tilt, Zoom) handelt.
Die App liefert Analytics-Auswertungen und umfangreiche Reports. Sie bringt einen integrierten Messenger mit, über den sich beispielsweise der Werksschutz untereinander austauschen kann. Und auch der Standort und das Kamerabild des Smartphones lassen sich für die Kollegen freigeben, sodass zum Beispiel Gefahrensituationen außerhalb des Sichtbereiches der fest installierten Kameras dokumentiert werden können oder Mitarbeiter aus der Einsatzzentrale einen Blick auf das Geschehen vor Ort werfen können.