Cyberattacke aus China

Hacker-Soldaten greifen kanadisches Regierungsnetzwerk an

1. August 2014, 14:09 Uhr | Timo Scheibe
Steckt eine chinesische Spezialeinheit hinter der Cyberattacke? (Foto: Brian Jackson - Fotolia.com)
© Brian Jackson - Fotolia.com

Ein Hackerangriff auf ein sensibles Regierungsnetzwerk in Kanada weist starke Ähnlichkeiten mit früheren Angriffen einer chinesischen Spezialeinheit auf. Kanada ist empört - China streitet alles ab.

Der Einbruch in den nationalen Forschungsrat schreckt Kanada auf. »Ein hochspezialisierter vom chinesischen Staat gesponserter Akteur«, so das kanadische Statement, sei in das Netzwerk eingedrungen und habe so Zugriff auf sensible Daten der Einrichtung gehabt. Der Forschungsrat arbeitet beispielsweise mit den großen Firmen wie den Flugzeug- und Lokomotiven-Hersteller Bombadier zusammen, wie Reuters berichtet. Peking streitet die Vorwürfe aus Kanada als unhaltbar und nicht belegbar ab.

Bereits im Jahr 2011 standen chinesische Hacker in Verdacht, in das kanadische Finanzministerium und die Finanzkammer eingebrochen zu sein, wie laut Reuters ein ehemaliger Minister erst jetzt bestätigte.

Hinter der neusten Cyberattacke soll die »Einheit 61468« der chinesischen Volksarmee stehen. Die Einheit verfügt über mehrere tausend Angehörige und spioniert besonders Industrien aus, die in der Satelliten und Luft-und Raumfahrttechnik tätig sind. Genaue Informationen zu der Attacke wollte die kanadische Regierung jedoch nicht geben. Es wird jedoch vermutet, dass die chinesischen Hacker Daten erbeuteten, die Daten und Informationen von Kunden aber auch von Mitarbeitern enthielten. Als Gegenmaßnahme muss der nationale Forschungsrat nun ein neues Sicherheitsnetzwerk aufbauen.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+