Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) warnt vor Fake-Profilen auf Linkedin, die offenbar von Mitarbeitern des chinesischen Geheimdienstes zu Spionagezwecken eingesetzt werden.
Sie heißen »Laeticia Chen« oder »Alex Li«, doch hinter den Linkedin-Profilen verbirgt sich nach Analysen des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) vermutlich der chinesische Nachrichtendienst. Der BfV warnt deshalb davor, Nachrichten mit diesen Personen auszutauschen oder sie in berufliche Netzwerke zu integrieren. Nach den Angaben des BfV ist es bereits bei mehr als 10.000 deutschen Staatsangehörigen zu Kontaktversuchen gekommen. Peking hat die Vorwürfe mittlerweile als grundlos zurückgewiesen.
Nach eigenen Angaben hat der BfV verschiedene Profile über Monate hinweg beobachtet, so unter anderem »Laeticia Chen«, »Jason Wang«, »Allen Liu«, »Rachel Li«, »Alex Li«, »Eva Han«, »Luo Jana« und »Lily Wu«. Diese Nutzer sind alle Mitarbeiter von Tarnorganisationen wie »AFEC«, »RiseHR«, »DRHR«, »Move HR«, die im Netzwerk angeben, die europäisch-chinesische Zusammenarbeit fördern zu wollen. Die Fake-Profile nutzen attraktive Modelfotos, im Falle der Laeticia Chen offenbar aus einem Online-Katalog für Damenmode.
Der BfV warnt davor, diese Profile in das eigene berufliche Netzwerk zu integrieren, da sie vermutlich dazu genutzt werden, Parlamente, Ministerien oder Behörden auszuspionieren. So befinden sich beispielsweise bereits Bundestagsabgeordnete oder Wissenschaftler unter den Kontakten der Fake-Profile. Jeder der in Kontakt mit diesen Profilen gekommen ist, sollte sich daher umgehend über die E-Mail-Adresse Soziale_Netzwerke@bfv.bund.de beim Verfassungsschutz melden.