Nicht mal zweieinhalb Jahre nach dem Börsengang wird Forescout wieder zum privaten Unternehmen. Die Private-Equity-Gesellschaften Advent International und Crosspoint Capital kaufen den Security-Anbieter für 1,9 Milliarden Dollar.
Der Security-Anbieter Forescout hat sich mit Advent International und Crosspoint Capital auf eine Übernahme verständigt. Die beiden Private-Equity-Gesellschaften bieten 33 Dollar pro Forescout-Aktie, womit der Deal ein Volumen von 1,9 Milliarden Dollar hat. Der Hersteller wird damit wieder zu einem privaten Unternehmen, nachdem er erst im Oktober 2017 an die Börse gegangen war.
Forescout ist einer der älteren Sicherheitsspezialisten aus dem Silicon Valley. Das Unternehmen wurde bereits 2000 gegründet, mittlerweile beschäftigt es mehr als 1.100 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von über 330 Millionen Dollar. Mit seinen Lösungen hilft es gut 3.400 Kunden weltweit, in ihrer Infrastruktur befindliche Geräte zu identifizieren, Sicherheitsrichtlinien durchzusetzen sowie Risikoeinschätzungen vorzunehmen.
Damit konnte der Hersteller lange von der zunehmenden Vernetzung von Geräten profitieren und hatte sich zuletzt stark auf den IoT-Bereich konzentriert. Allerdings ging es in den vergangenen Monaten nicht mehr so schnell voran wie geplant: Im gerade abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal 2019 etwa konnte man nur um 8 Prozent auf 91,3 Millionen Dollar Umsatz zulegen und verpasste damit das ursprünglich gesteckte Ziel zwischen 98,8 und 101,8 Millionen Dollar deutlich.
Auf wirtschaftliche Herausforderungen und Schwächen bei der Umsetzung der eigenen Strategie in der EMEA-Region führte CEO Michael DeCesare dies zurück und betonte stattdessen: »Wir haben unsere Marktpräsenz mit 160 neuen Kunden und 3,2 Millionen neuen Geräten, die mit unseren Lösungen verwaltet werden, vergrößert und machen Fortschritte bei der Umstellung auf ein besser steuerbares Umsatzmodell durch laufzeitbasierte Lizenzverträge und einen guten Start unseres ersten SaaS-Produkts ›eyeSegment‹«.
Unter dem Dach von Advent und Crosspoint soll Forescout nun diesen Wandel fortsetzen. Theresia Gouw, Vorsitzende des Forescout-Boards, kündigte zudem Änderungen im Go-to-Market insbesondere in der EMEA-Region an. »Wir befinden uns noch in einer frühen Phase in einem wachsenden Markt, in dem jede Organisation wissen muss, was sich mit ihrem Netzwerk verbindet und wie sie Risiken für Geräte – darunter IoT- und OT-Systeme – reduziert. Mit der Übernahme beginnt nun eine neue spannende Phase in der Weiterentwicklung von Forescout«, so CEO DeCesare.