Mit der Posse um den iPhone-Hack hat sich das FBI nicht mit Ruhm bekleckert. In einer Rechenaufgabe deutete FBI-Chef James Comey nun an, dass die Behörde zudem eine Menge Geld dafür bezahlt hat.
Die Geschichte um die Entschlüsselung eines iPhones, das einem der beiden San Bernardino-Attentäter gehört hat, ist um ein weiteres Kapitel länger. Wie FBI-Chef James Comey nun während einer Sicherheitskonferenz in London verriet, bezahlte seine Behörde eine Menge Geld für den Hack des Smartphones. Zwar gab Comey die genaue Summe nicht bekannt, deutete aber in einer Rechenaufgabe den ungefähren Betrag an.
Die Posse hatte im Vorfeld bereits zu einem Zerwürfnis zwischen der US-Regierung und den US-Technologiekonzernen geführt. Führende Firmen wie Google oder Microsoft stellten sich hinter Apple, um jegliche Hintertüren in ihren Geräten zu verhindern. Zuvor hatte Apple sich geweigert, den Wunsch des FBIs nachzukommen, den Passwortschutz des iPhone 5C zu entfernen. Die Ermittler erhofften sich aus den Daten des Smartphones neue Erkenntnisse zu den Anschlägen in San Bernardino, bei dem die beiden Attentäter 14 Menschen getötet haben.
Letztendlich gelang es dem FBI das Smartphone mit fremder Hilfe und viel Geld zu knacken. Doch neue Erkenntnisse brachten die Gerätedaten den Ermittlern laut Medienberichten nicht. Auch Hinweise auf mögliche Komplizen wurden auf dem Telefon nicht gefunden. Im Prinzip hat das FBI anscheinend eine Menge Geld für Nichts ausgegeben. Laut FBI-Chef sei der Betrag mehr gewesen, als er in seiner verbliebenen Amtszeit in sieben Jahren und vier Monaten verdiene. Bei einem Jahresgehalt von rund 180.000 US-Dollar beläuft sich die Mindestsumme demnach auf 1,3 Millionen US-Dollar, wenn nicht sogar noch höher.
Zudem eignet sich das Entschlüsselungs-Verfahren laut Medienberichten lediglich für das iPhone 5c, auf dem iOS 9 als Betriebssystem läuft. Beim iPhone 5s sowie die 6er-Serie des iPhones soll die Methode nicht funktionieren. Trotz der hohen Kosten und dem geringen Ertrag steht Comey hinter der Entscheidung, Steuergelder für das Knacken des iPhones bezahlt zu haben. »Meiner Ansicht nach war es das wert«, sagte der FBI-Chef.