Umfrage im Vorfeld der Infosecurity Europe

Jeder Dritte würde Firmendaten verkaufen

22. April 2009, 22:58 Uhr |

Für eine ausreichend hohe Summe würde jeder dritte Beschäftigte vertrauliche Informationen seines Arbeitgebers an Unbekannte verscherbeln. Dies ist das zentrale Ergebnis einer Umfrage der Veranstalter des Sicherheitskongresses Infosecurity Europe, der vom 28. bis zum 30. April in London stattfindet.

"Würden Sie die Firmengeheimnisse ihres Arbeitgebers für eine Million Pfund an Unbekannte
weitergeben?" Dies war die Ausgangsfrage, die 600 Pendlern in der Londoner City gestellt wurde. Das
erschreckende Ergebnis: Mehr als ein Drittel (37 Prozent) antwortete darauf mit Ja. Fast noch
schlimmer: Von dieser Gruppe bestanden nur 63 Prozent auf der Million Pfund. Zehn Prozent wären
schon mit der Tilgung ihres Immobilienkredits zufrieden gewesen, fünf Prozent mit einem schönen
Urlaub oder einem neuen Job, vier Prozent mit dem Ausgleich ihres Kreditkartenkontos, und zwei
Prozent wollten sogar nur ein opulentes Essen.

Umso schlimmer, als die Daten, die im Zugriff der Befragten sind, so sensible Bereiche wie
Kundendatenbanken (83 Prozent), Business-Pläne (72 Prozent), Abrechnungssysteme (53 Prozent),
Personaldatenbanken (51 Prozent) und Admin-Passwörter (37 Prozent) einschließen. Zwei Drittel der
Befragten gaben an, es wäre einfach, diese Informationen aus dem Büro zu schmuggeln.

"Die gute Nachricht ist, dass zwei Drittel selbst bei einer hohen Summe ehrlich bleiben würden,"
resümiert Tamar Beck von Infosecurity Europe, "aber darauf darf man sich als Unternehmen nicht
verlassen." Datendiebe seien sehr gut darin, sich Beschäftigte herauszupicken, die anfällig für
entsprechende Angebote seien. Deswegen müssten solche Schwachstellen durch Technik und Prozesse
gestopft werden.

Peter Koller/wg


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